München
Afrikanische Vielfalt

Die Afrika-Tage auf der Münchner Theresienwiese sollen die positiven Seiten des Kontinents hervorheben

31.05.2016 | Stand 02.12.2020, 19:44 Uhr

Die Tanzgruppe Iyasa ist einer der Programmhöhepunkte der Afrika-Tage. - Foto: Afrika-Tage

München (DK) Gewalt, Krankheiten, Flüchtlinge - für viele Menschen sind das die ersten Gedanken, die sie mit Afrika in Verbindung bringen. Positive Assoziationen sind dagegen selten. Und genau das will Medhat Abdelati ändern: "Ich will zeigen, dass Afrika auch viele andere Aspekte und vor allem sehr viel Positives zu bieten hat: Lebensfreude, Musik, Kultur."

Zum inzwischen neunten Mal organisiert der gebürtige Ägypter auf der Münchner Theresienwiese die Afrika-Tage. Statt der Bierzelte und großen Fahrgeschäfte des Oktoberfests sind zu Füßen der Bavaria vom morgigen Donnerstag bis Sonntag rund 100 Stände aufgebaut, in denen unter anderem Essen, Mode und Kunst aus Afrika sowie mehrere verschiedene Workshops angeboten werden. Hinzu kommt ein Kulturprogramm mit Lesungen, Vorträgen und etwa einem Dutzend Konzerte. Zu sehen und zu hören sind Bands und Sänger vom gesamten Kontinent. Raoky aus Madagaskar, Emashie aus Ghana, der malische Gitarrist Habib Koite oder die ivorische Künstlerin Dobet Gnahore kommen nach Bayern. Die Tanzgruppe Iyasa aus Simbabwe zelebriert kraftvolle Tänze. Mit dabei ist auch die Münchner Reggae-Band Jamaram. Den Schlusspunkt setzt am Sonntag die mehrfache Grammy-Gewinnerin Angélique Kidjo aus Benin.

Mit dem Festival wolle er Vorurteile abbauen und Brücken zwischen verschiedenen Kulturen und Völkern bauen, sagt Abdelati, der vor mehr als 30 Jahren der Liebe wegen nach Deutschland gekommen und hier seit vielen Jahren im Veranstaltungsmanagement tätig ist. Nachdem er sich 2002 mit seiner eigenen Agentur selbstständig gemacht hatte, beschloss er im Jahr 2004 erstmals ein Afrika-Festival in der Landeshauptstadt zu veranstalten. "Das ist mein Beitrag zur Völkerverständigung", sagt er.

Das Festival soll aber nicht nur unterhalten, es hat auch einen sozialen Aspekt. Wichtigster Partner ist Unicef. In diesem Jahr soll unter anderem durch das Pfand auf dem Festivalgelände Geld für das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen gesammelt werden.

Im Münchner Veranstaltungskalender ist das Festival fest etabliert. Im vergangenen Jahr kamen rund 30 000 Besucher auf die Theresienwiese. Bei schönem Wetter sollen es heuer bis zu 40 000 werden.

Afrika-Festivals haben derzeit Hochkonjunktur in Bayern: Zum Würzburger Afrika-Festival waren am vergangenen Wochenende sogar 80 000 Gäste gekommen. Und nach der Veranstaltung in München geht es weiter: Am 11. Juni wird in Ingolstadt Afrika gefeiert.