Neuburg
„Auf die inneren Werte kommt es an“

116 Schülerinnen und Schüler der Wirtschaftsschule feiern ihren Abschluss

21.07.2017 | Stand 02.12.2020, 17:45 Uhr
Abschluss Wirtschaftsschule −Foto: Rainer, Hamp, Neuburg

Neuburg (DK) Waren es im vergangenen Jahr drei, so sind es heuer schon fünf Schüler der Wirtschaftsschule in Neuburg, die einen Staatspreis erhalten für einen Notenschnitt zwischen 1,0 und 1,5. Insgesamt 116 junge Menschen gingen am Mittwoch mit dem Mittleren Schulabschluss von der Schule ab.

Schulleiter Fritz Füßl brachte ein Schiff mit; allerdings nur eins in einer Glasflasche. In der Rede, in der er sich mit seiner Stellvertreterin Elisabeth Finkenstedt abwechselte, verglich er das Schiff in der Flasche mit den inneren Werten, die man im Menschen ebenso liebevoll und konzentriert aufbauen müsse, wie das Modellschiff in der Flasche. Diese wiederum müsse einerseits durchsichtig sein, damit man das Modell sieht, andererseits robust, damit es geschützt ist. „Beim Menschen sind die inneren Werte Charaktereigenschaften wie Verantwortungsbewusstsein, Ehrlichkeit, soziales Verhalten, Liebe und mehr“, so der Schulleiter. Sie müssten aufgebaut werden. Dazu habe die Schule beigetragen, nicht nur im Unterricht, sondern auch durch Projekte wie „Lust auf Lesen“, im Schulsanitätsdienst, beim Besuch der Gedenkstätte des Konzentrationslagers Dachau, beim Theaterspielen und vielem mehr. Die aufgebauten Werte brauchen aber auch Schutz. Dazu nötig seien Wissen, Fähigkeiten und Kompetenzen und ein Schuss natürliche Robustheit. „Enttäuschungen, Niederlagen, Fehler dürfen uns nicht gleich an der ganzen Welt zweifeln lassen“, rät daher Fritz Füßl. Streben nach Erfolg sei wichtig, doch dürften dabei die inneren Werte nicht auf der Strecke bleiben. Um sie weiter zu entwickeln, wünschte die Schulleitung den 116 Absolventen alles Gute. Zwei zuverlässige Begleiter, so Fritz Füßl, hätten die jungen Menschen gehabt. Zum einen die Eltern, die sie unterstützt, angeschoben, auch manchmal getröstet haben und zum anderen die Lehrer, die mit viel Geduld, mit Strenge, Fachwissen und mit Humor sie zu erfolgreichen Absolventen gemacht hätten.

Der Dank des Schulleiters galt dem Kollegium, seiner Stellvertreterin Elisabeth Finkenstedt, dem Sekretariat, dem Hausmeister, der Schülermitverantwortung, dem Elternbeirat und dem Landkreis. Letzterem für das finanzielle Engagement beim anstehenden Neubau einer Turnhalle, zusätzlichen Klassenzimmern und einem Schülerwohnheim.

Durch die Feier führten die beiden Moderatoren Michaela Bösel und Stefan Huber und zwischen den Ansprachen lockerte die Schulband mit Musik den Abend auf.

Zunächst überbrachte die stellvertretende Landrätin Sabine Schneider die Gratulation des Landrats und des Kreistags. Sie attestierte den Prüflingen Fleiß und Durchhaltevermögen, hätten sie doch unter erschwerten Bedingungen ihre Prüfungen durchziehen müssen. Schließlich sei das Wetter schön und das Schlossfest verlockend gewesen. Dass doch alle 116 Absolventen ihr Reifezeugnis bekommen, dazu hätten aber auch Eltern und Lehrer ihr Scherflein beigetragen. Die Wirtschaftsschule sei ein Erfolgsmodell, das den Weg zu einer Lehre oder an einer weiterführenden Schule zum Abitur möglich mache. Die Rahmenbedingungen schaffe der Landkreis als Sachaufwandsträger. Trotz knapper Kassen mache er durch den Bau einer neuen Turnhalle und zwölf weiterer Klassenzimmer den Schulkomplex fit für die Zukunft. Die beruflichen Aussichten seien im Landkreis so gut wie kaum irgendwo in Deutschland. Das Angebot an Lehrstellen sei vielseitig und attraktiv und wer an das Abitur denke, treffe mit der Fachoberschule (FOS) die goldrichtige Wahl.

Evelyn Mayer vom Elternbeirat erinnerte daran, dass junge Leute in der Pubertät ihre eigene Individualität entwickeln müssen. „Die Eltern wissen nicht mehr alles, was der Sprössling so treibt“, beschrieb sie ihre eigenen Erfahrungen. Sie dankte der Schule; Eltern und Schüler hätten sich hier wohl gefühlt.

Dann waren die ehemaligen Schüler selber dran. Für die Schülermitverantwortung traten Anastasia Solnicki von der 11 WS 2a und Jolina Grabs von der 10 d ans Mikrofon. Auch sie bedankten sich im Namen aller Schüler für die schöne Zeit und forderten gleichzeitig die Eltern auf: „Seid stolz auf eure Kinder“. Anschließend bedankten sich die Klassensprecher der sechs Abschlussklassen bei ihren Lehrern mit einem Blumenstrauß.

Dann ging es an die Auszeichnung der Schulbesten. Mit dem bayerischen Staatspreis ausgezeichnet wurden fünf Schülerinnen und Schüler mit einem Notendurchschnitt von 1,0 bis 1,5: Stefanie Schwertfeger (1,00), Marina Zaiger (1,08), Thomas Kobold (1,10), Sarah Völler (1,25) und Jolina Grabs (1,50). Sie und fünf weitere Absolventen, nämlich Anna Mayer (1,58), Jonas Stark (1,80), Aron Möser (1,88) – er konnte krankheitshalber nicht teilnehmen – dann Florian Brucklacher (2,00) und Philipp Fitzke (2,00) wurden vom Elternbeirat mit einem Silberbarren für ihre Leistungen belohnt. Und schließlich erhielten fünf Ehemalige einen Büchergutschein für ihre blitzsauberen Leistungen mit der Note 1,00 im Fach Textverarbeitung: Sarah Völler, Thomas Kobold, Milena Barl, David Kaunzner und Stefanie Schwertfeger. Damit war genug der Ehrungen und nun bekamen alle 116 ehemaligen Schülerinnen und Schüler ihr verdientes Abschlusszeugnis und damit die Mittlere Reife.