Audi überzeugt Journalisten aus ganz Deutschland

29.10.2008 | Stand 03.12.2020, 5:28 Uhr

Macht das Leben leichter: In der Montage spuckt ein Automat die richtige Menge Schrauben aus – so wird keine vergessen und langes Zusammenklauben entfällt.

Ingolstadt (DK) Ob die Verbindung von Stahl und Aluminium im TT, der optimale Arbeitsschuh oder einfach nur die effektive Produktion von Eiskaffee wie jüngst beim Familientag, die Audi-Produktion soll immer besser zu werden. Gestern stellte sich der Autobauer 30 Journalisten bei einem P-Tech-Day vor.

Als vor gut einem Jahr die neuesten Autos und Technologien auf dem Prüfgelände in Neustadt vorgestellt wurden, leckte Vorstandsmitglied Frank Dreves Blut: Das wollte er für die Fertigung auch machen. Zwar würde es allein einen Tag dauern, die Montage einigermaßen vorzustellen, sagte er gestern bei der Begrüßung der Journalisten. Aber auch so werde es gelingen, dass die 30 Journalisten am Ende des Tages, ganz modern P-Tech-Day, Kreativität, Knowhow und persönlichen Einsatz in der Produktion bei Audi besser verstehen können. "Wir haben in die einzelnen Bereiche extra keine Medienprofis gestellt, sondern Techniker."

Werbestrategen hätten den Tag nicht besser auswählen können: Angesichts der Finanzkrise und der – von Audi einmal abgesehen – gebeutelten Automobilindustrie waren die Journalisten gespannt, wie Audi intern aufgestellt ist. So sagte Wolfgang Dragon von Forum, einem Magazin des Handelsblatts für Führungskräfte, im Gespräch mit dem DONAUKURIER, er könne nicht verstehen, warum die Bundesregierung den Autobauern jetzt nicht helfe. "Dabei hängt doch jeder Deutsche siebte Arbeitsplatz dran. Aber das ist bei den Politikern noch gar nicht angekommen."

Audi hält trotz drohender Probleme an seinem ehrgeizigen Ziel fest, bis 2015 bester Premiumhersteller in der Automobilindustrie zu werden. Wie sehr der Autobauer daran arbeitet, zeigte sich an insgesamt zwölf Stationen, zu denen teilweise wiederum mehrere Bereiche gehörten. Was für Audi-Beschäftigte Alltag ist, beeindruckte in der Masse. Beispiel TT: Audi hat ein Verfahren entwickelt, die beiden unterschiedlichen Materialien Stahl und Aluminium unter Hitze mit einer Schraube, der Flow-Drill-Schraube, zu verbinden – ohne Gewinde. Das spart Energie und Gewicht.

In vier Gruppen waren die Journalisten auf dem Werksgelände unterwegs – werbewirksam mit dem Q5, der Mitte November auf den Markt kommt. Stefan Schlott von der Zeitschrift ATZproduktion hatte auf der Rückbank zwar so seine Probleme, aber er ist ja auch fast zwei Meter groß. Anders als bei vielen ähnlichen Veranstaltungen der Automobilindustrie hatte er passende Arbeitsschuhe bekommen – in Größe 48. Auch sie waren Dreves wichtig, haben doch Uvex und Audi sie gemeinsam entwickelt; sie sind besonders leicht, bequem und feuchtigkeitsdurchlässig. Die Journalisten konnten sich davon überzeugen – und mussten schmunzeln, als Arnold Maus sie fast wie einen neuen Wagen anpries, vom besten Fahrwerk, hohem Komfort und der attraktivsten Karosse sprach.

Zum Ende des Tages gesellte sich Dreves noch einmal zu den Journalisten und fragte nach, was bei ihnen hängen geblieben ist – nicht ohne vorher die Eiskaffee-Fertigung vorzustellen, die die Leute von Audi eigens für den Familientag bei Audi im September entwickelt hatte. Da sitzt jeder Handgriff – wie in der Produktion. Dreves fragte nach einem Testlauf mit den Journalisten zwar nach Verbesserungsmöglichkeiten, wie sie in dem von ihm so geschätzten KVP, dem kontinuierlichen Verbesserungsprozess, üblich sind. Aber alle waren offenbar zufrieden. Oder sie trauten sich, platt von den vielen Eindrücken, bei Dreves’ sagenhafter Begeisterung für die eigene Arbeit nichts sagen.

Den Journalisten Dragon vom Handelsblatt hat der Tag übrigens beeindruckt: "Das hier kann sich wirklich sehen lassen", sagte er, bevor er in den Flieger zurück nach Düsseldorf stieg. Und genau das ist ja der Gedanke, der hinter dem Tag stand – ohne dass es einer laut sagte: Dass die Journalisten aus tiefster Überzeugung in alle Welt tragen, wie gut es bei Audi läuft.