Auch Igel, Kröten und Schmetterlinge werden gezählt

Vom 9. bis 11. Mai bittet der Landesbund für Vogelschutz bei der Stunde der Gartenvögel um Mithilfe

07.05.2014 | Stand 02.12.2020, 22:44 Uhr

Neuburg (DK) Zum ersten Mal bittet der Landesbund für Vogelschutz (LBV) alle Naturfreunde bei seiner beliebten Mitmachaktion Stunde der Gartenvögel vom 9. bis 11. Mai auch Igel, Tagpfauenauge, Zauneidechse und Erdkröte zu melden und besetzte Schwalbennester zu zählen. Damit weitet der LBV die populäre Vogelzählaktion aus, die er heuer bereits zum zehnten Mal bundesweit zusammen mit seinem Partner NABU organisiert. Der LBV erwartet sich durch die zusätzlichen Angaben nützliche Daten über die Verbreitung der Gartentiere. Gleichermaßen wollen die Naturschützer damit die Bedeutung von naturnahen Gärten untersuchen, die als wichtiges Naturschutzinstrument für die Artenvielfalt gelten. Hauptfokus der Aktion bleiben aber wie bisher die häufigen heimischen Gartenvögel.

Hausgärten und Parks bekommen eine immer höhere Bedeutung für den Erhalt der Artenvielfalt, da die industrialisierte Landwirtschaft große Teile der Kulturlandschaft für viele Tiere unbewohnbar macht. Darum weitet der LBV die Stunde der Gartenvögel aus und fragt alle Naturfreunde nun auch nach den Vorkommen von Igel, Tagpfauenauge, Zauneidechse und Erdkröte. „Denn dort, wo diese Arten noch leben, sind sie Hinweis darauf, dass es in den Gärten und deren direkter Umgebung noch Lebensräume für sie und viele andere Tiere gibt“, so LBV-Biologe Alf Pille.

Zusätzlich wollen die Naturschützer nun auch wissen, wer besetzte Schwalbennester am Haus hat, da diese Vögel regional zurückgehen und ihnen der Garten als Lebensraum dienen kann. „Die langjährige Zählung der häufigsten heimischen Gartenvögel wird darüber hinaus selbstverständlich fortgesetzt“, so Pille. Da die enorme Datenmenge der Mitmachaktion bereits zum zehnten Mal gesammelt wird, lässt sie sich gut wissenschaftlich auswerten.

Mitmachen ist ganz einfach: Naturfreunde zählen während des Beobachtungszeitraums vom 9. bis 11. Mai wie bisher eine Stunde lang, welche Vögel zu ihnen in den Garten oder auf den Balkon kommen, oder beobachten die Vogelarten in einem Park. „Wichtig ist, dass von jeder Art immer nur die höchste Anzahl notiert wird, die gleichzeitig zu sehen ist“, ergänzt Pille. „Dabei sind gerade auch geringe Vogel- oder Artzahlen interessant für uns, da sie Artenrückgänge anzeigen können“, so der Biologe. Zusätzlich interessiert den LBV nun, wie häufig Igel, Tagpfauenauge, Zauneidechse und Erdkröte im Garten oder Park zu sehen sind. „Diese Tiere werden also nicht in der einen Stunde gezählt wie die Vögel, sondern es wird ihr generelles Vorkommen abgefragt“, erklärt Pille die Neuerung.

Infos gibt es unter www.stunde-der-gartenvoegel.lbv.de im Internet.