Lenting
Auch Frauen sind "in Treue fest"

08.01.2010 | Stand 03.12.2020, 4:21 Uhr

Für eine runde Zahl von Jahren beim Krieger- und Soldatenverein Lenting ehrte Vorsitzender Edwin Putschögl (links) mehrere Mitglieder. - Foto: oh

Lenting (grs) Mit dem alten Soldatengelöbnis "In Treue fest" beendete Vorsitzender Edwin Putschögl die Hauptversammlung des Krieger- und Soldatenvereins Lenting. Der Spruch hat entgegen dem Trend in der Gemeinde noch Geltung, denn die Zahl der Mitglieder hat erneut zugenommen.

Allerdings ist der erste Namensteil des hundertjährigen Vereins bald Geschichte: Nur noch 13 Krieger, also Teilnehmer am Zweiten Weltkrieg, stehen in der Mitgliederkartei, 109 sind gediente ehemalige Bundeswehrangehörige. Auch 44 fördernde Mitglieder gibt es. Neuerdings sind laut Schriftführer Hans Grail, der von zwei Abgängen und acht Eintritten berichtete, auch vier Frauen unter den 166 Mitgliedern, die seit jeher mit "liebe Kameraden" angesprochen werden.

 
Dem ebenfalls "gedienten" Vorsitzenden Edwin Putschögl fällt diese Anrede leicht, weil er Tradition schätzt. Er sieht den Verein in der Pflicht, an die Schrecken der Kriege zu erinnern, auch wenn diese Zeit weit zurückliege. "Die Leiden dieser Generationen und das Gedächtnis an die Gefallenen der Kriege dürfen nicht in Vergessenheit geraten", betont Putschögl.

In seinem Jahresbericht hob der Vorsitzende unter vielen Terminen die 100-Jahr-Feier im Oktober hervor. Das mit 200 Gästen etwas kleiner gehaltene Fest sei gut angekommen. Ebenso erwähnte Putschögl die Teilnahme am Lentinger Ferienprogramm mit einem Betriebsbesuch sowie die Ausrichtung des Volkstrauertages im November.

Ein leichtes Plus vor allem dank der Mitgliedsbeiträge gab es in der Vereinskasse, die nun knapp über 8000 Euro aufweist, sagte Kassier Sebastian Seidenschwann.

Lob gab es von gemeindlicher Seite: Zweiter Bürgermeister Josef Mirlach bezeichnete den Verein als "tragende Säule" im Lentinger Vereinsleben seit 100 Jahren. Die Bewahrung des Andenkens an die Gefallenen der Kriege sei auch als Mahnung für den Frieden gemeint.

Pfarrer Josef Heigl dankte dem Verein für die Teilnahme an kirchlichen Veranstaltungen und mahnte mit einem Beispiel ganz allgemein den Frieden an.

Die von etwa 50 Mitgliedern besuchte Versammlung stand gewissermaßen als Beispiel dafür: Es gab zum Schluss keine Wortmeldung.

Für 25 Jahre Mitgliedschaft wurden Anton Rieger und Heinz Speth geehrt. 40 Jahre gehören Josef Bacso, Hans Greis, Sebastian Seidenschwann und Viktor Volkammer dem Krieger- und Soldatenverein an. Seit 50 Jahren ist Franz Bauer Mitglied.