Schweitenkirchen
Auch der Kaiser und der Bomber liefen in Schweitenkirchen auf

FCS feiert 70-jähriges Bestehen In der Vereinschronik stehen auch Besuche des FC Bayern und der Löwen

12.08.2016 | Stand 02.12.2020, 19:26 Uhr

Foto: DK

Schweitenkirchen (PK) Der FC Bayern war zu Gast, die Löwen haben bereits in Schweitenkirchen gespielt und Judoka Viola Wächter kämpft um nationale und internationale Titel: Der FC Schweitenkirchen hat eine bewegte Zeit hinter sich - und feiert an diesem Wochenende sein 70-jähriges Bestehen. Ein Blick in die Chronik.

Angefangen hatte der Verein schon bald nach dem Krieg. Max Elfinger war ein Mann der ersten Stunde: Mit Hilfe der amerikanischen Besatzer gründete er 1946 mit einigen Mitstreitern den Sportverein - und schon ein Jahr später gab es auch einen eigenen Platz. Die ersten Partien spielten die Fußballer auf dem Gelände, auf dem heute die Grund- und Mittelschule Schweitenkirchen steht. Zur Ersten Mannschaft zählten neben Elfinger auch Sebastian Steinberger, Heribert Köppl, Rudolf Breitner, Georg Dottl, Bert Geyer, Ludwig Behringer, Hans Kollmansberger, Johann Wildmoser und Georg Kronawitter.

20 Jahre später zogen die Schweitenkirchener auf das Gelände an der Leitlhöhe um - und begrüßten zu dieser Einweihung berühmte Gäste. Der FC Bayern kam auf den Sportplatz, 8000 Zuschauer wollten diese Partie gegen eine Holledauer Auswahl sehen. Mit dabei waren für die damaligen Europapokalsieger Werner Olk (auf dem Bild von links), Sepp Maier, Franz Beckenbauer, Rudolf Nafziger, Georg Schwarzenbeck, Rainer Ohlhauser, Gerd Müller, Dieter Koulmann, Hans Rigotti, Dieter Brenninger und Peter Kupferschmidt. Fünf Jahre später feierten die Schweitenkirchener ihr 25. Jubiläum mit einer Partie gegen die Münchner Löwen.

Für die Fußballer selbst waren vor allem die Jahre nach der Jahrtausendwende eine erfolgreiche Zeit: Meister in der A-Klasse Ilm 2003/04, Aufstieg in die Kreisliga 2004/05 nach Siegen in der Relegation mit 3:1 gegen Kraiberg und 1:0 gegen Pförring. Auch 2006, 2009 und 2012 spielten die Schweitenkirchener in der Relegation, mit dabei waren unter anderem Michael Fahn und Ruben Popa, der kurze Zeit später einen Profivertrag in Regensburg unterschrieb. In der jüngeren Vergangenheit allerdings ging es bergab: 2012/13 folgte der Abstieg in die Kreisklasse, drei Jahre später mussten die Sportler zurück in die A-Klasse.

Stolz ist der Verein aber nicht nur auf seine Fußballmannschaft. Der Skiclub im FC Schweitenkirchen bietet seit 37 Jahren Skisport, die Judo-Abteilung feiert heuer selbst noch ihr 35-jähriges Bestehen. Gegründet hatte diese Abteilung Herbert Possenriede. Nicht erst seit Viola Wächter hier auf die Matte tritt - sie hat unter anderm zwei Weltcup- und einen Grand-Prix-Sieg in Samsun in ihrer Liste stehen - , holen die Judoka Siege nach Schweitenkirchen: Auch der jetzige Abteilungsleiter Franz Dausch machte dem Verein als aktiver Judoka alle Ehre. Aber auch die Tennisspieler und die Sportler der Tischtennisabteilung zählen zum Sportverein. Bürgermeister Albert Vogler lobt den gesamten Sportverein in der Festschrift: "Der FC Schweitenkirchen lebt seit 70 Jahren von Menschen, die immer ein bisschen mehr machen als sie eigentlich müssten."

Das Jubiläum feiert der FC Schweitenkirchen am Sonntag mit einem kleinen Fest. Los geht es um 18 Uhr im V-Heim. Geplant sind neben Reden die Ehrungen von verdienten Mitgliedern. Natürlich steht auch der Sport im Mittelpunkt: Drei Partien der Männermannschaften sind geplant, los geht es um 11.30 Uhr mit der Dritten Mannschaft. Um 13.30 Uhr beginnt das Spiel der Zweiten, die Erste Mannschaft spielt ab 15.30 Uhr.