Pfaffenhofen
Gern genommen

Mariä Himmelfahrt ist in den Kirchen des Landkreises häufig dargestellt

12.08.2016 | Stand 02.12.2020, 19:26 Uhr

Foto: Gerhard Kohlhuber

Pfaffenhofen (PK) Am Montag feiern die Katholiken Mariä Himmelfahrt. Es ist zwar keines der ganz hohen Feste im Kirchenjahr, in den Sakralbauten im Landkreis finden sich aber dennoch jede Menge Darstellungen der Himmelfahrtsszene.

Die Muttergottes auf dem Weg in den Himmel, die Apostel stehen am Grab, die Heilige Dreifaltigkeit empfängt Maria auf einer Wolke. In der Scheyrer Basilika findet sich diese Szene gleich zweimal. An der Decke und am Hauptaltar. Auch im "Schmuckkästchen der Hallertau", der Gosseltshausener Pfarrkirche, findet sich das Motiv am Deckenfresko. Gemalt hat es der Künstler Melchior Puchner. Ähnliche Darstellungen finden sich in St. Emmaram in Geisenfeld vom italienischen Maler Antonio Bassetti, in Waal und in Hohenwart. In der Baarer Kirche ist die Szene plastisch dargestellt. Auch einige Kirchen im Landkreis haben an Mariä Himmelfahrt ihr Patrozinium. Darunter die Gotteshäuser in Baar, Obermettenbach, Gosseltshausen, Waal, Förnbach, Oberhartheim, Singenbach und Scheyern.

In der Hierarchie der Wahrheiten der katholischen Kirche steht das Marienfest allerdings nicht ganz oben, erklärt Benediktinerpater Benedikt Friedrich. Wichtiger seien da die sogenannten Herrenfeste. "Die zeigen, dass es Gott überhaupt gibt, dass Gott die Welt geschaffen hat, dass er sich in Jesus Christus offenbart hat", sagt er. "Dennoch ist es uns sehr nahe, weil es eine Zuversicht und Hoffnung ausdrückt, die uns alle betrifft: Gott lässt jene nicht im Tod, die zu ihm gehören. Das feiert die Kirche am Fest Mariä Himmelfahrt."

Das Festgeheimnis besagt, dass Maria in den Himmel aufgenommen wurde. Im Neuen Testament sei davon allerdings noch nichts zu finden, deshalb werde der Feiertag auch in der evangelischen Kirche nicht gefeiert. Allerdings ist die Überzeugung schon in frühkirchlichen Überlieferungen zu finden. "Hier war wohl erst die Überzeugung, dass Gott jene nicht dem Tod überlässt, die ihm so nahe stand, und dann die Erzählung darüber. Bei der Auferstehung Jesus ist es offensichtlich umgekehrt verlaufen: Da waren eigentümliche Erfahrungen, von vielen unabhängig voneinander, die zusammengetragen die Gewissheit ergaben, dass er lebt." "Der Feiertag wird in allen Pfarreien groß gefeiert", sagt Frater Matthäus von der Scheyrer Benediktinerabtei. "Er war vor allem ein bedeutender Bauernfeiertag." Eine Tradition ist das Weihen von Kräuterbüscheln. "Das geht darauf zurück, dass in Marias Grab duftende Kräuter gelegen haben sollen", erklärt Frater Matthäus. Auch einige Veranstaltungen im Landkreis gehen unmittelbar auf Himmelfahrtstraditionen zurück - beispielsweise der Jetzendorfer Frautag oder die Lichterprozession in der Oase Steinerskirchen.