ASPEKTE AUS DEM PRÜFUNGSBERICHT

21.01.2021 | Stand 25.01.2021, 3:34 Uhr

? Das Steueraufkommen in Gerolsbach liegt unter dem landesweiten Durchschnitt.

Vor allem die Einnahmen aus der Gewerbesteuer seien in Gerolsbach verhältnismäßig niedrig, erklärte Bürgermeister Martin Seitz. Die Gemeinde habe eben keine großen Unternehmen wie Jetzendorf mit Lowa oder Aresing mit Bauer. Da aber auch die kleinen Betriebe in der Gemeinde gut arbeiteten, hätten sich die Steuereinnahmen in Gerolsbach in den vergangenen Jahren gut entwickelt.

? Die Personalausgaben sind von 2015 bis 1018 um 37 Prozent angestiegen. Das liege in erster Linie an der Kinderbetreuung, erklärte Seitz. In der Verwaltung im Rathaus sei dagegen keine einzige neue Stelle geschaffen worden.

? Bei der Schülerbeförderung hatten die Prüfer bemängelt, dass auch Kinder, die weniger als zwei Kilometer von der Schule entfernt wohnten, mit dem Bus mitgenommen würden. Kämmerer Roland Höger teilte dazu mit, dass diese Kinder - sie wohnen in der Blumensiedlung und im Baugebiet Bachwiesen in Singenbach - künftig nicht bei der Zuschussbeantragung gemeldet würden. Mit dem Bus sollen sie aber auch künftig fahren dürfen.

? Bei beschränkten Ausschreibungen habe die Gemeinde teilweise zu viele Firmen zur Angebotsabgabe aufgefordert, meinen die Prüfer, die vor allem bemängeln, dass die Firmen nicht im Vorfeld auf ihre Eignung geprüft worden seien. In der Stellungnahme dazu heißt es, dass die Gemeinde nur ihr bekannte Firmen sowie solche, die Ingenieurbüros oder Nachbarkommunen ihr empfohlen hätten, kontaktiere, die Eignungsprüfung also nicht nötig sei.
? Die Jahresabschlüsse des Gerolsbacher Kommunalunternehmens wurden nicht innerhalb von sechs Monaten, sondern zum Teil erst vier Jahre später erstellt. Zudem fehlen noch Abschlussberichte der Wirtschaftsprüfer. Auch bei der Windkraftgesellschaften dauere das Vorlegen der Jahresabschlüsse zu lange.

? Die Rathausmiete, die die Gemeinde an ihr Kommunalunternehmen zahlt, wurde über mehrere Jahre nicht abgerechnet, lediglich monatliche Abschläge wurden geleistet. Die Gemeinde hätte nun, wie die Prüfer schreiben, theoretisch das Recht, die Abrechnung der Betriebskosten zu verweigern.

? Die Finanzlage in Gerolsbach ist nach Ansicht der Prüfer "geordnet", also gut. Eine "dauernde Leistungsfähigkeit" sei gegeben.

bdh