Eichstätt
Arbeiten und Lernen bei tropischen Temperaturen

Schulamtsdirektor: Offiziell gibt es kein Hitzefrei mehr – Eichstätter Arbeitnehmer verraten ihre Tricks gegen die Hitze

23.07.2013 | Stand 02.12.2020, 23:52 Uhr

33 Grad auf der Baustelle: Westlich von Schernfeld wird ein Verkehrskreisel gebaut. Die Männer sind hart ihm Nehmen. Noch sei das Arbeiten hier erträglich, sagen sie. „Es wird ja noch nicht geteert. - Fotos: ct

Eichstätt (EK) Wegen der hohen Temperaturen werden Schulleiter von ihren Schülern zunehmend gefragt, ob es nicht Hitzefrei geben könne. Ein verständlicher Wunsch – der aber nur sehr selten erfüllt wird.

Diese Erfahrung teilen zurzeit viele Schulleiter in Eichstätt. Aus verschiedensten Gründen gibt es trotz der Hitze oft keine Möglichkeit, die Schülerinnen und Schüler früher nach Hause zu schicken: So auch an der Maria-Ward-Realschule. Dort gibt es nämlich Ganztagsklassen, die mit der Knabenrealschule Rebdorf zusammenhängen. Die Entscheidung zu treffen, ob es frei gebe, sei daher zu aufwendig, heißt es bei der Schulleitung heißt. Hans-Peter Sandner, der Leiter der Knabenrealschule Rebdorf, meint: „An den meisten Schulen fällt am Ende des Schuljahres der Nachmittagsunterricht ohnehin aus.“

Auch am Gabrieli-Gymnasium kennt man die Probleme, die der Hochsommer mit sich bringen des Sommers. Stellvertretende Leiterin Anette Siegert weiß aus Erfahrung, dass es im Altbau der Schule unangenehm werden kann: „Ich selbst muss auch gegen die Hitze kämpfen“, gibt sie zu. Dennoch: Letztlich müsse man auch die Fahrzeiten der Schulbusse berücksichtigen. „Die Schülerinnen und Schüler laufen ansonsten durch die Stadt – oder warten auf die Busse“, sagt Siegert. Maria Bihler von der Montessori-Schule stimmt dem zu und sieht darin noch ein gravierenderes Problem: „Wir dürfen die Aufsichtspflicht nicht verletzen“, gibt sie zu bedenken.

Bleiben noch technische Lösungen – so wie in der Schule des Caritas-Kinderdorfs Marienstein. Schulleiter Josef Punz freut sich über die neu eingebauten Fenster. „Da komme sogar ich mit dem Wetter zurecht, weil sich das Raumklima ausgleicht.“ Eine andere Möglichkeit hat die Grundschule Am Graben gefunden: „Bei uns findet der Unterricht manchmal im Freien statt“, sagt Konrektor Florian Rieß. Eine Klasse habe schon einen Brief an Noch-Schulleiter Hans Müllers geschrieben, ob er ihr die letzte Stunde freigeben könne.

Offiziell gibt es übrigens keine Handhabe für die Schulleiter: „Aus unserer Sicht gibt es kein Hitzefrei mehr“, sagt Konrad Zimmerer, Direktor des Schulamtes. Dass auch die Lehrer ins Schwitzen geraten, ändert an dieser Haltung wenig. Aber nicht nur in den Klassen- und Lehrerzimmern der Kreisstadt wird gelitten, sondern auch all die anderen Eichstätter müssen in der Hitze ihrer Arbeit nachgehen. Unserer Zeitung verraten sie ihre besten Tipps (siehe links).

Susanna Bauer und Sophia Gobleder (15). Beide sind diese Woche als Schülerpraktikantinnen in der Redaktion tätig.