Schrobenhausen
Appell an die Vereine

19.10.2016 | Stand 02.12.2020, 19:10 Uhr

Schrobenhausen (oh) So richtig wollten es die Vereinsvertreter wohl nicht glauben, als Schiedrichter-Obmann Richard Augustin im Rahmen der Spielgruppentagung sagte, dass nach dem Tag X - die erstmalige Nichtbesetzung von Reservespielen mit geprüften Schiedsrichtern - bald der Tag Y kommt. Ungeachtet dieser Vorausschau meldeten die Vereine im Raum Schrobenhausen und Aichach kaum Sportkameraden für den Neulingskurs an.

Dieser musste nun bei nur vier Anmeldungen, mindestens zehn sind laut Verband erforderlich, abgesagt werden. Die Folge: Aktuell werden maximal 20 Prozent der Reservespiele besetzt, an manchen Wochenenden keines.

Doch wie geht es weiter? Nachdem trotz vieler Bemühungen im Jahr 2016 insgesamt zwei Neulingskurse wegen mangelnder Unterstützung der Vereine ausfallen mussten, hat sich der Ausschuss der Gruppe Ostschwaben lediglich für einen Neulingskurs im Jahr 2017 entschieden. "Die Werbung und Organisation dieses Kurses bindet innerhalb der Gruppe viele Ressourcen. Zweimal wurden wir im Jahr 2016 von unseren Vereinen enttäuscht. Es gibt für uns keinen Grund, diesen personellen Aufwand auch in 2017 zu leisten unter Berücksichtigung unserer vielen Aktiven. Noch sind genug Spiele für unsere Schiedsrichter da, nur nicht genug Schiedsrichter für die Spiele. Das sollten die Vereine schön langsam begreifen", so der frustrierte Obmann.

Dabei scheint das Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht zu sein. "Jährlich legen zirka zehn Schiedsrichter ihr Ehrenamt aus gesundheitlichen, beruflichen oder interessensbedingten Gründen nieder. Ohne einen Neulingskurs stehen also immer weniger Schiedsrichter zur Verfügung", so Einteiler Siegfried Strobl. Wenn man auf die Schiedsrichterstatistik blicke, gehe es nicht mehr um die Frage, wann Reservespiele wieder besetzt werden könnten, sondern darum, wie lange noch die B-Klasse, A-Klasse und die Jugend bis zur U 17 noch besetzt werden könne. Weiter sei fraglich, wie die Vereine damit umgehen. "Zeit bis Juli ist ja noch", so Lehrwart Benedikt Müller. "Ich kann an alle Vereine nur appellieren, genügend neue Schiedsrichter - also mindestens 20 Kameraden - für den Neulingskurs zu melden." Die Zeit werde zeigen, wie wichtig den Vereinen die Schiedsrichtergilde ist.