Wolnzach
Anzapfen am laufenden Band

23.08.2010 | Stand 03.12.2020, 3:45 Uhr

Ein eingespieltes Team sorgte am Ausschank auch heuer wieder dafür, dass die Massen zügig an die Tische getragen werden konnten. Die Bedienungen schleppten noch mehr Krüge als im vergangenen Jahr, wie die Schlussbilanz der Brauerei belegt. - Foto: Rebl

Wolnzach (WZ) Das Anstechen eines neuen Holzfasses wird bei der Augustinerbrauerei traditionell mit dem Läuten der Glocke angekündigt. So oft wie heuer hat es auf dem Wolnzacher Volksfest noch nie gebimmelt: 337,37 Hektoliter Augustinerbier wurden ausgeschenkt, über zwölf Hektoliter mehr als 2009.

Sepp Scherer, Chef der Wolnzacher Augustinerniederlassung, ist zufrieden. Hochzufrieden. Seine Freude am Wolnzacher Volksfest hat sich praktisch von Jahr zu Jahr gesteigert – was sich mit Zahlen belegen lässt: Denn beim vor einer Woche zu Ende gegangenen Wolnzacher Volksfest wurden heuer mit 337,37 hl noch mehr Massen ausgeschenkt als im letzten Jahr. "Es ist wirklich wunderbar", so Scherer gegenüber der WZ, "das wir wieder eine Steigerung erreichen konnten." Die Zahlen sind das eine, die Stimmung ist das andere – und die hat in seinen Augen auch mehr als gepasst, denn "es war wieder ein wunderschönes Volksfest", das er selbst gerne und häufig besucht hat. Zwei Punkte greift der Augustinerchef dabei besonders heraus: die wegen des Rauchverbots gute Luft in der Festhalle und die liebenswerte Art der Poperinger Gäste, die dieses Volksfest und auch das Rahmenprogramm wieder besonders bereichert haben.

Nicht nur zufrieden, sondern überglücklich ist auch die diesjährige Wirtsfamilie Carbone, für die das Hallertauer Volksfest eine ganz neue Erfahrung war. Die seit langen Jahren in Wolnzach verwurzelte Familie mit italienischem Blut hat die Volksfesttage sehr genossen: "Das war viel Arbeit, aber wirklich wunderschön", zog Italo-Festwirt Pino noch Bilanz, bevor er sich mit Familie in den wohlverdienten Urlaub verabschiedet hat.

Jeden Tag etwas anderes im Programm, ein Festzug, der nicht nur wegen seines historischen Hintergrunds Geschichte schreibt, eine stets gut besuchte Festhalle, beste Stimmung auf dem Freigelände – was wünscht sich ein Volksfestreferent mehr. Freilich hat Alois Brummer auch aus diesem Volksfest aber auch wieder viel Arbeit für die Zukunft mitgenommen: "Jedes Volksfest", erklärt er, "bringt etwas Neues, neue Erfahrungen, neue Anregungen." Dass nicht alles allen Besuchern immer im gleichen Maße gefällt, ist normal. "Zum Beispiel die Musik", so Brummer. "Manche mögen Partystimmung, andere wollen ihr Hendl einfach gemütlich zu uriger Blasmusik genießen."

Dass es nicht geht, alle Ansprüche an jedem Tag zu befriedigen, das hat der Volksfestreferent längst gelernt. Umso mehr ist es ihm wichtig, alle Anregungen aufzunehmen und zu versuchen, für das nächste Volksfest vielleicht die eine oder andere Idee umzusetzen.

Das Hallertauer Volksfest in Wolnzach hat also Akzente gesetzt, die immer noch nachwirken. Ein solcher neuer Akzent – in der Besuchermeinung und in der Rückschau des Marktes Wolnzach übrigens ein ganz wesentlicher Faktor – ist der Auftritt der Bürgerbräu AG, die heuer mit ihrem Biergarten zur echten Bereicherung dieses Volksfestes geworden ist. Ein ganz großes Lob für die Gestaltung des Biergartens, die Qualität der ausgeschenkten Getränke und die Stimmung im allgemeinen will Volksfestreferent Alois Brummer unbedingt in dieser Volksfestnachlese noch loswerden, obwohl die Bürgerbräu AG in den nächsten Ausgaben noch einen eigenen Bericht bekommen wird: "Die Bürgerbräu hat an diesem Volksfest gezeigt, dass sie neue Wege geht. Das war eine super Sache für sie und für den Markt Wolnzach!"