Ingolstadt
Anklage im Mordfall "Anastasia"

31.05.2016 | Stand 02.12.2020, 19:44 Uhr

Ingolstadt (DK) Der Fall "Anastasia" wird vermutlich im Spätsommer oder Herbst vor Gericht aufgerollt. Die Staatsanwaltschaft hat jetzt beim Landgericht Ingolstadt Mordanklage gegen einen 25-jährigen Mann aus dem Landkreis Eichstätt erhoben.

Er soll in den späten Abendstunden des 28. November vorigen Jahres seine schwangere 22-jährige Freundin erschlagen und die Leiche in die Donau geworfen haben. Als Todesursache war Gewalteinwirkung mit einem scharfen Gegenstand gegen den Kopf der Frau festgestellt worden.

Die Tote war seinerzeit im Ingolstädter Stadtgebiet aus dem Fluss geborgen worden. Der Beschuldigte war unmittelbar darauf festgenommen worden. Er sitzt seither in Untersuchungshaft, hat sich aber laut Ermittlungsbehörde bislang nur bedingt zu den Vorwürfen geäußert. Ein Geständnis liegt demnach nicht vor. Über die Zulassung der Anklage muss nun das Schwurgericht entscheiden.

Der Tatverdächtige ist laut Staatsanwaltschaft Soldat. Dem gelernten Koch wird zur Last gelegt, sich seiner Freundin durch Gewaltanwendung entledigt zu haben, um nicht als Vater die Verantwortung für das von ihr erwartete Kind übernehmen zu müssen. Die Anklage lautet deshalb auf Mord und Schwangerschaftsabbruch. Weil die Frau sich an jenem verhängnisvollen Tag eigentlich eine Aussprache mit ihrem Freund erhofft haben soll, geht die Staatsanwaltschaft von Arg- und Wehrlosigkeit des Opfers aus. Die Anklagebehörde sieht deshalb die Mordmerkmale der niedrigen Beweggründe und der Heimtücke als erfüllt an.