Buxheim
Angel und nicht Fische geben

Schwester Kesary Fernandes aus Indien beim Fastenessen in Buxheim

23.03.2018 | Stand 02.12.2020, 16:39 Uhr

Gruppenbild mit dem Besuch aus Indien: Gerhard Rott, Christina Kleinhans (Misereor), Jürgen Kindler, Gerda Bauer, Schwester Kesary Fernandes, Maria Breitenhuber, Andreas Holl. - Foto: Windeler

Buxheim (EK) Zum Abschluss ihres Besuches in der Diözese Eichstätt war Schwester Kesary Fernandes in Begleitung von Gerhard Rott vom Weltkirche-Referat in Buxheim zu Gast.

Kesary Fernandes gehört zum Orden Sankt Karl Borromäus und betreut mit vier Ordensschwestern fünf Dörfer im Bundesstaat Maharshtra im Westen Indiens. "Ich möchte die armen Menschen stärken", lautet das Motto von Schwester Kesary. Sie selbst, die in armen Verhältnissen aufgewachsen ist, will besonders die ländliche Bevölkerung stärken. Sie schilderte die Situation vor Ort: Nach der großen Dürre 2015 litten alle Dörfer in Maharshtra unter Wassermangel. Weite Fußmärsche zu den wenigen Wasserstellen erforderten den Einsatz der ganzen Familie. Kinder vernachlässigten die Schule, da sie Wasser holen mussten.

Unzureichend waren auch die staatlichen Tankwagen, die nur unzuverlässig alle drei bis vier Tage vorbeigekommen seien. Kesary und die Ordensschwestern wollten hier Lösungen vor Ort schaffen. Mit Versammlungen in den Dörfern, zu denen gerade auch Frauen eingeladen wurden, entstand die Idee, lange Gräben auszuheben. Damit konnte das an den wenigen Tagen der Regenzeit herunterkommende Wasser, das normalerweise schnell wegfloss und versiegte, in die Brunnen umgeleitet werden. Eine wichtige Basis, um die Landarbeit wieder aufnehmen zu können.

Die Dorfbevölkerung sei sehr stolz gewesen, dies ohne Hilfe von Ingenieuren geschafft zu haben, betonte Schwester Kesary. Entwicklungshilfe müsse immer von der Initiative der Menschen vor Ort ausgehen. "Gebt den Menschen nicht den Fisch zum Essen, sondern eine Angel, damit sie lernen, selbst den Fisch zu fangen", sei einer ihrer Glaubenssätze.

Die Firmlinge aus Buxheim und Tauberfeld unterstützten das Fastenessen mit selbst zubereiteten Eintöpfen. Der Erlös der Misereoraktion kommt den Projekten in Indien zugute.