Schrobenhausen
Andreas Bernitt mag nicht mehr

Chefcoach der Green Devils verabschiedet sich nach letztem Saisonspiel Wer wird sein Nachfolger?

03.04.2017 | Stand 02.12.2020, 18:22 Uhr

Muss sich ab sofort nicht mehr über strittige Schiedsrichterentscheidungen ärgern: Andreas Bernitt (stehend, l.) hat seine Tätigkeit als Cheftrainer der Schrobenhausen Green Devils beendet. - Foto: M. Schalk

Schrobenhausen (SZ) In welcher Liga die Green-Devils-Basketballer in der Saison 2017/18 antreten werden, ist nach wie vor unklar. Fest steht, dass sie dann von einem neuen Trainer betreut werden. Andreas Bernitt verabschiedete sich am Samstagabend - genauso wie ein Spielertrio.

Nein, ein wirkliches Geheimnis war es nicht mehr, dass da am Samstagabend gelüftet wurde - auch wenn die Green Devils und ihr Coach Andreas Bernitt offenbar versuchten, bis zuletzt eines daraus zu machen. Schon in der Vorsaison hatte Bernitt laut über einen Rücktritt nachgedacht - und vor Monaten dann bereits angedeutet, dass es nach dieser Spielzeit so weit sein würde. Öffentlich verkünden wollten es die Green Devils trotzdem erst beim letzten Heimspiel. Schade eigentlich, denn so wurde der Abschied fast zu einer Art Randnotiz. Nach elf Jahren in Folge, insgesamt 19 Jahren als Cheftrainer bei den Schrobenhausener Basketballern, ist jetzt Schluss für Bernitt.

"Die Mannschaft besteht aus vielen jungen Spielern, die vielleicht auch mal ein neues Gesicht sehen wollen. Jemanden, der ein paar Dinge anders macht und neue Impulse gibt", sagt der bisherige Coach. Im Umkehrschluss habe auch bei ihm selbst manchmal die Motivation gelitten, gibt der 53-Jährige zu: "Vielleicht kann man sagen, dass ein wenig die Luft raus war."

Die wichtigsten Fragen, die sich für seine Mannschaft nun ergeben: In welcher Liga tritt sie 2017/18 an - und mit welchem Cheftrainer? Die Beantwortung von Frage eins kann sich noch wochenlang hinziehen - auch wenn Bernitt vermutet, dass sein Team "zu 99 Prozent abgestiegen ist."

Wie lange es wohl dauern wird, bis ein neuer Coach der ersten Green-Devils-Garnitur präsentiert wird? Ein Name, der am Samstagabend in der Mittelschulhalle immer wieder genannt wurde, ist der von Jörg Weber. Dass der erfolgreiche Trainer der zweiten SSV-Mannschaft eine Stufe nach oben rückt - durchaus ein logischer Schritt? Weber selbst sagt dazu nur so viel: "Ich würde nichts machen, ohne zu wissen, dass auch meine zweite Mannschaft weiterhin so betreut ist wie in den vergangenen Jahren."

Logisch, dass in diesem Zusammenhang auch die Schrobenhausener Basketball-Ikonen Thomas Assenbrunner und Matthias "Matcho" Straub von verschiedenen Seiten ins Spiel gebracht wurden. Eine Konstellation aus diesen drei Personen - nicht nur in Bernitts Vorstellung wäre dies eine "interne Ideallösung". Laut Weber gibt es aber auch noch zwei externe Kandidaten, deren Namen der stellvertretende Abteilungsleiter noch nicht kommentieren möchte. "Natürlich versuchen wir, die bestmögliche Lösung für beide Mannschaften zu finden", sagt er.

Wer auch immer die Green Devils in der Saison 2017/18 trainieren wird, er muss dann zunächst mit weiteren Schwächungen im Kader zurechtkommen. Abschied feierte am Samstag nämlich nicht nur Bernitt, sondern auch ein Spielertrio. Marcus Burg etwa beendet seine langjährige Karriere bei den Green Devils, genau wie Jonas Edler. Dessen Bruder Lukas hat einen Großteil seiner Laufbahn zwar noch vor sich, der 25-Jährige wird im Herbst allerdings ein mehrjähriges Auslandsstudium in Barcelona beginnen. Was bleibt, ist die Hoffnung auf eine Rückkehr des Leistungsträgers: "Bis dahin kann zwar noch so viel passieren - aber natürlich würde ich mich darüber freuen, irgendwann noch einmal für die Green Devils spielen zu dürfen", so Lukas Edler.

Apropos: Basketball gespielt wurde am Samstag natürlich auch noch, und sogar ziemlich intensiv. Für ein letztes Saisonmatch, in dem es eigentlich um nichts mehr ging, war die Partie gegen den bereits geretteten TSV Jahn Freising erstaunlich hitzig. Allerdings zogen sich die Probleme der Green Devils aus der kompletten Spielzeit auch durch das letzte Heimmatch - denn neben vielen guten Ansätzen gab es zudem immer wieder Phasen, in denen nicht viel funktionierte. "Freising hat aber auch einen sehr guten Tag erwischt", so Bernitt. Vor allem die Trefferquote von Jakob Kock (27 Punkte) und Maximilian Hellmich (19) war beeindruckend hoch. Am Ende gab es zum Saisonabschluss eine 58:71-Niederlage für die Schrobenhausen Green Devils - ihre siebzehnte in dieser Saison. Allerdings auch eine, die an diesem letzten Spieltag der 2. Regionalliga Süd fast zur Nebensache wurde.

Das unterlegene Green-Devils-Team: Juan Pablo Alanis Barrera (3 Zähler), Lukas Bäumel (14), Marcus Burg, Jonas Edler (1), Florian Grille (2), Lorenz Höllbauer, Claus-Jürgen Ludwig (17), Sebastian Ritzer (4), Timothy Spatschek (17), Uli Steiner, Andreas Wachinger und Thomas Wenger.