Alter Bekannter

13.11.2008 | Stand 03.12.2020, 5:26 Uhr

Hilpoltstein (mes) Eigentlich könnte man mit Hilpoltstein zufrieden sein. Die Stadt wächst, die Schulden sind gering, die Gewerbegebiete füllen sich. Wäre da nicht die Innenstadt, die sich partout nicht beleben lassen will. Kein Wunder also, dass der von Altbürgermeister Helmut Neuweg ins Spiel gebrachte und später in der Versenkung verschwundene Citymanager nun wieder an die Oberfläche soll.

Karin Engelmann von der Unternehmerfabrik erzählte am Dienstagabend den Mitgliedern des Gewerbevereins Pluspol, welche Aufgaben ein solcher Manager haben würde, welche Aufwendungen er mit sich bringt und wie viel Zeit er braucht. Und: "Nur durch gemeinsames Handeln kann es funktionieren. Man muss es wollen", mahnte Engelmann.

Dagegen spricht aber schon die geringe Zahl der Pluspol-Mitglieder. 58 sind es derzeit, Vorsitzender Fritz Bernlocher hätte gerne 150. Die wären auch nötig, will man einen Citymanager finanzieren, teilen sich doch in der Praxis Kommunen und Gewerbetreibende die Kosten. "Das Wir-Gefühl ist das A und O", sagte Hilpoltsteins Bürgermeister Markus Mahl. "Aber es fehlen die Leute", ergänzte er mit Blick auf die Versammlung, zu der sich gerade einmal 20 Mitglieder eingefunden hatten. "Wenn Pluspol den Anspruch stellt, dann muss man auch entsprechend stark aufgestellt sein."

Wenig zielführend ist aus Bernlochers Sicht, dass die Kosten von den derzeitigen Mitgliedern geschultert werden. "Wenn wir die Beiträge erheblich erhöhen, dann habe ich Angst, dass viele gehen." Dagegen hielt Blumenhändler Erhard Hauth, dass man den Mitgliedern eben zeigen müsse, dass sie davon profitierten. Zugleich sieht Hauth aber auch die Stadt in der Pflicht. "Wir haben ja auch jemanden für die Kultur und die KultTour." Bei der Wirtschaft hingegen gebe es niemanden, der es in die Hand nimmt. Die Ladenbesitzer könnten es aber nicht. Wer zwölf Stunden am Tag hinter der Ladentheke stehe, sei damit überfordert.

Aber: "Was soll aus Hilpoltstein werden", fragte Schuhmacher Fritz Hackner. Man brauche ein schärferes Profil. Wobei er nach wie vor das Konzept "Stadt des Handwerks" favorisiert: "Eine schöne Idee." Bürgermeister Mahl signalisierte, dass er für vieles offen sei. "Ich erwarte Vorschläge."