Pförring
Alte Pfeifen erklingen für neue Orgel

30.07.2010 | Stand 03.12.2020, 3:49 Uhr

Konzert mit alten Orgelpfeifen in Pförring: Claudia Bauch (links) gibt den Ton an. Auch Pfarrer Michael Saller (3. von rechts), versucht, ein Lied zu spielen. - Foto: Humpel

Pförring (DK) Nein, es waren keine antiken Vuvuzelas, mit denen Mitglieder des Pförringer Pfarrgemeinderats zu spielen versuchten – es handelte sich vielmehr um alte Pfeifen der inzwischen abgebauten Orgel der Pfarrkirche St. Leonhard, die kürzlich in Pförring erklangen.

"Man hört, warum wir eine neue Orgel brauchen", merkte Pfarrer Michael Saller bei dem "Konzert" scherzhaft an. Mit einer ungewöhnlichen Aktion rührt jetzt der Pfarrgemeinderat die Werbetrommel, um die neue Kirchenorgel zu finanzieren: Den alten Pfeifen werden Töne entlockt.
 

Die Vorbereitungsarbeiten für das Orgelbauprojekt auf der Empore kommen laut Saller gut voran. Viele hätten sich schon an den Kosten für die neue Königin der Instrumente beteiligt. Insgesamt 380 000 Euro sind zu erbringen – und bislang stehen nach Sallers Worten bereits 100 000 Euro auf der Habenseite; 50 000 Euro hat die Marktgemeinde in Aussicht gestellt.

Um die Namen der Spender auch für die Nachwelt zu erhalten, vergibt die Pfarrei Pfeifenpatenschaften, die in einem Buch verzeichnet werden sollen. Die in der alten Orgel eingebauten Pfeifen sind unterschiedlich groß und darum auch unterschiedlich teuer.

Der Ortspfarrer hat von der Orgelbaufirma Sandtner eine Auflistung über die einzelnen Pfeifen und deren Wert erhalten. Die kleinsten kosten 50, 100 oder 150 Euro, für die mittleren Größen werden 200€, 250 oder 500 Euro fällig, und die größten Pfeifen haben einen Wert von 750, 1000 und auch 1250 Euro. "Auch kleinere Spendenbeträge sind willkommen", sagt Michael Saller.

Jeder kann sich noch an diesem Großprojekt für die Pfarrei Pförring beteiligen und sich in der Liste der Förderer verewigen (Einzelpersonen, Vereine oder Firmen). Der Ortsgeistliche bittet, den jeweiligen Betrag mit Angabe von Namen und Adresse auf eines der Konten der Pfarrei unter dem Verwendungszweck "Orgel" zu überweisen: Sparkasse Pförring, BLZ 721 500 00, Kontonummer 503 734 14 oder Hallertauer Volksbank, BLZ 721 916 00, Kontonummer 180 23 64. Jeder Spender erhält eine Dankurkunde der Pfarrei und eine Spendenquittung. Auch schon geleistete Spenden können in das Verzeichnis aufgenommen werden.

Mitte Oktober ist es dann soweit: Die neue Orgel wird geliefert und in den folgenden Wochen aufgebaut. Alle, die sich dafür interessieren, wie eine Orgel entsteht, haben am 4. September die einmalige Gelegenheit, an einer Fahrt der Pfarrei Pförring zur Firma Sandtner nach Dillingen teilzunehmen. Die Interessierten werden im Rahmen einer Führung über die Planung des Aufbaus, die Auswahl der Materialien und die Fertigung der einzelnen Pfeifen und Bauteile informiert. Dabei beantworten auch Fachleute Fragen rund um den Orgelbau. Die Pförringer werden bei der Besichtigung auch sehen, wie weit ihre Orgel schon fertig ist.

Wer mitfahren möchte, soll sich bis 30. August im Pfarrbüro unter Telefon (0 84 03) 2 15 oder bei der Sprecherin des Pfarrgemeinderates, Claudia Bauch, unter Telefon (0 84 03) 93 03 10 anmelden. Der Unkostenbeitrag beträgt 15 Euro für Erwachsene sowie zehn Euro für Kinder und Jugendliche. Abfahrt ist um 7.30 Uhr am Marktplatz; die Rückkehr ist gegen 17.30 Uhr geplant. Willi Häring konnte sich auf eine kostenlose Fahrt freuen, weil er als einziger erkannte, welches Lied die Pfarrgemeinderatsmitglieder den Pfeifen entlockte.