Allersberg
Alte Melodien stimmungsvoll interpretiert

Die Wirtshausmusi im Alten Spital lockt zahlreiche Zuhörer - Vier Gruppen sorgen für Stimmung"

03.12.2018 | Stand 23.09.2023, 5:16 Uhr
Die Zamgwürfelten sorgen bei der Wirthausmusi im Alten Spital für Stimmung. −Foto: Mücke

Allersberg (HK) Die "Wirtshausmusi im Alten Spital" in Allersberg erwies sich erneut als Volltreffer. Ein übervoller Saal des Kolpinghauses und eine begeisterte Besucherschar machten deutlich, dass Wirtshausmusik auch heute noch ein absoluter Renner sein kann.

Seit einigen Jahren präsentiert der Kultur- und Verschönerungsverein (KVV) diese Musikreihe, bei der selbstgestrickte Volksmusik geboten und überlieferte Melodien neu aufgepeppt werden. Auch in diesem Jahr hatte der KVV mit der Auswahl der Musikgruppen ein glückliches Händchen. Mitgeholfen hatte dabei Stefan Thumann aus Hausheim bei Berg, der als "Osagerer" durch das Programm führte.

Eine gute Mischung aus Witz und Nachdenklichem präsentierte der Moderator und Oberpfälzer Mundartdichter in seinen Geschichten. Vom Mountainbikefahrer war da ebenso die Rede wie von der Kleiderauswahl seiner Frau.

Von den vier Musikgruppen kamen zwei aus Mittelfanken und zwei aus der Oberpfalz. Den Auftakt machten die Burgthanner Bauernfünfer, eine sechsköpfige Männergruppe mit Bariton, Tenorhorn, Tuba, Kuhlohorn und Klarinette, deren Motto "12 Zentner Musik sind Wonne für die Ohren" ist. Noch im ersten Durchgang beschränkten sie sich mehr auf ihre Instrumente und tischten althergebrachte Melodien auf, aber im zweiten Durchgang ließen sie es mächtig krachen.

Begeistern konnten auch die Zamgwürfelten mit ihrer rhythmischen Musik, die zum Tanzen eingeladen hätte. Sie hatten ihre Musik intus und benötigten keinerlei Notenmaterial, wenn sie die Michl-Polka, den Walzer Lust und Leben und den Boarischen spielten und dafür von den Besuchern gefeiert wurden.

"Ja griass di God du alte Hüttn" trumpften die drei Musiker von "Blecherne Sait'n" auf, eine seit über 20 Jahren bestehende Gruppe aus Schnaittenbach bei Amberg. Sie glänzten mit teils selbstgestrickten Texten, die meist von Ingrid Gericke, der Zitherspielerin in dem Trio, geschaffen wurden. "I bin der Schönste" behaupteten sie hinterher und hatten dabei volle Unterstützung des Publikums. Mit seiner unglaublich tiefen Bassstimme wusste Franz Gericke beim "Nachtschneck" zu überzeugen, der im zweiten Durchgang auch Louis Armstrong wieder auferstehen ließ.

Es folgten die Frankenbeidl. Für die seit 1992 bestehende Gruppe aus der Nachbarkommune Hilpoltstein war es ja fast ein Heimspiel. Mit dem "Lieben Anton" machten sie alle Wochentage durch und hatten spätestens beim Karpfenteich mit ihrer begeisternden Musik sowie den lustigen, frechen, fränkischen und spitzigen Texten die Besucher voll hinter sich geschart.

Vom lustigen Nachtgieger, bei dem keiner gerne allein zuhause ist, ging es hin zu besinnlichen Texten wie mit ihrem letzten Lied aus Österreich, "weil mer die Zeit net anhalten kann". Und auch wenn Chefbeidl Gerhard Schwing zuvor betont hatte, dass es noch nie eine Zugabe gegeben habe, gab es trotzdem eine: nämlich das gemeinsam gesungene und von allen Virtuosen des Abends begleitete Lied "Wahre Freundschaft".

Reinhold Mücke