Scheyern
Ein emsiges Hobby

Der 13-jährige Johannes Wolf hat zwei eigene Bienenvölker - Heuer gab es auch eigenen Honig

03.12.2018 | Stand 02.12.2020, 15:07 Uhr
Auf seine zwei Bienenvölker ist Johannes Wolf richtig stolz. Er kümmert sich selbstständig um die Insekten - gelernt hat er das unter anderem von seinem Opa und seinem Großonkel. −Foto: A. Ermert

Voglried (era) So ein emsiges Geburtstagsgeschenk, wie es Johannes Wolf aus Voglried von seinem Opa zum 13. Geburtstag bekommen hat, kriegt nicht jeder. Zwei Bienenvölker hat ihm der Opa geschenkt. Heuer konnte der junge Scheyrer zum ersten Mal seinen eigenen Honig ernten.

"Seit ich laufen kann, hab ich beim Opa schon immer mitgeholfen. Und jetzt hab ich meine eigenen Bienen." Auf die Johannes ist sehr stolz. Er ist immer noch erst 13 Jahre alt, aber seine erste, eigene Honigernte hat er schon eingebracht und auch schon großzügig eine Verkostung seines Honigs spendiert an seine Mittänzer beim Pfaffenhofener Trachtenverein Ilmtaler. Denn das Schuhplatteln und der Volkstanz sind sein zweites Hobby: "Beide Hobbys mach ich aber gleich gern."

Bei den Trachtlern sind die Mama Katharina und sein Bruder Josef schon seit zehn Jahren dabei: "Irgendwann bin ich dann auch dazugekommen", meint Johannes.

Beim Imkern bekommt er natürlich Tipps und Ratschläge vom Opa und vom Großonkel: "Die Drei sind eine nette Dreier-Kombi, die alles zusammen machen", verrät die Mama. Wie auch das Honigschleudern, das beim Imkerverein Schrobenhausen gemacht wird. Einen Tag vorher werden die vollen Waben entnommen "Das mögen die Bienen nicht, da werden sie so richtig aggresiv", erzählt Johannes lachend. "Ich scheuche die Bienen nicht, ans Gestochenwerden gewöhnt man sich mit der Zeit."

Seine Bienen sind kein Fulltime-Job, die Schule kommt also nicht zu kurz. Johannes besucht die Mittelschule in Scheyern und weiß auch schon, was er danach werden will: "Elektriker möchte ich lernen", erzählt er. "Auf unserem Bauernhof arbeitet er auch immer gerne mit", freut sich die Mama. Dort auf dem Gelände hat er ein schönes, geschütztes Fleckerl für seine zwei Bienenstöcke bekommen. "Es kann schon sein, dass es noch mehr werden" - und man merkt, dass er das auch vorhat.

Im Sommer müssen die Bienen nicht gefüttert werden, nur ein bisschen Wasser brauchen sie. "Erst im Herbst bekommen sie eine Zuckerlösung mit EM, also effektiven Mikroorganismen." Wenn es dann kalt wird, ist das nicht mehr nötig. Man merkt: Johannes kennt sich schon aus mit seinen Bienen.

"Die Bienen machen keinen Winterschlaf, sie schmuggeln sich zu einem runden Ball um ihre Königin herum zusammen und überwintern so", weiß Johannes. So ein Volk bleibt immer zusammen. "Nur wenn zu wenig Platz ist, fliegt ein Schwarm mit der alten Königin weg. Aber erst in dem Moment, wenn die neue Königin aus der angelegten Weiselzelle rauskommt. Die bleibt mit den restlichen Bienen im alten Bienenstock zurück." Er muss natürlich regelmäßig nachschauen, ob das Volk noch da ist. "Ich hab es noch nicht erlebt, das meine Bienen ausgeschwärmt sind. Aber im nächsten Jahr könnts so weit sein", meint der junge Imker.