Lenting
Alte Landstraße steckt im Stau

Lentinger Gemeinderat vertagt Abstimmung über Sanierung

04.02.2016 | Stand 02.12.2020, 20:14 Uhr

Lenting (DK) Nach gut einer Stunde war die Tagesordnung des Gemeinderats mit nur vier Punkten abgehakt. Die Sanierung der Alten Landstraße bekam keine Mehrheit. Die Abstimmung darüber wurde vertagt.

Erledigt wurde allerdings die Festlegung auf einen Mobilfunkstandort im Westen der Gemeinde. Der in der Januarsitzung angeforderte Experte von der Telekom Technik München nutzte seine Redezeit für ein halbstündiges Referat über eine "bedarfsorientierte Basisstation in guter Qualität". Auf Zwischenfragen von Wilfried Holzapfel (SPD) und Anton Rieger (CSU), ob da neue Baugebiete in die Versorgung einbezogen seien und wie hoch der Masten denn sein würde, musste der Fachmann ausweichen: Dies könne man eigentlich noch nicht sagen. Der von Bürgermeister Christian Tauer (SPD) für zweckmäßig gehaltene Standort Wasserwerk blieb mit 16:0 auch für den Gemeinderat erste Wahl.

Mit 16:0 Stimmen abgelehnt wurde dagegen der Antrag, ein Einfamilienhaus an der Ganghoferstraße um zwei Wohneinheiten (und sieben erforderliche Stellplätze) zu erweitern. Vorschriften und Auflagen bezüglich der Abstandsflächen und Grenzbebauung würden da nicht eingehalten, so die Bauverwaltung zur Begründung.

Ein wiederum einstimmiges Ja gab es für die sogenannte Höhenfreimachung des Knotenpunkts Staatsstraße 2335/ Kreisstraße EI 43 bei Wettstetten. Damit, diesen Abschnitt (mit einer Einbahnregelung) für beide Richtungen wieder freigeben und uneingeschränkt nutzen zu können, begründet die Straßenbehörde den Bau der geplanten Brücke. Dem schloss sich der Gemeinderat an und empfahl zudem die Erweiterung der Fahrbahn dieser Staatsstraße gemäß dem Beispiel auf Ingolstädter Gebiet.

Einen planerischen Stau verursachte die CSU-Fraktion mit FW-Unterstützung beim vierten Punkt, nämlich der Fortsetzung der Straßensanierungsmaßnahmen. Dabei war man sich im Hauptausschuss so gut wie einig, die Alte Landstraße auf den neuesten Stand zu bringen. Dazu zählte Bürgermeister Tauer die Möglichkeiten und Kosten auf.

Als verkehrsmäßig kritische Etappe auf der 1143 Meter langen, viel befahrenen Straße gilt der obere Abschnitt. Durch parkende Autos am westlichen Straßenrand werde der Durchgangsverkehr häufig behindert, so die Beanstandungen. Als mögliche Abhilfe durch mehr Parkraum oder auch Parkbuchten zitierte der Bürgermeister zwei zusätzliche Varianten. Mit ihnen würde der Kostenrahmen von 465 000 bis auf 523 000 Euro anwachsen.

Während Bürgermeister und die SPD-Fraktion mit Veränderungen von Fahrbahn und Parkraum einverstanden schienen, kamen von Seiten der CSU Bedenken. Anton Rieger drückte sie aus, und FW-Sprecherin Johanna Zieglmeier gefiel nicht, dass mit einem solchen Ausbau das Auto noch mehr Vorrang bekäme und der Verkehr eher schneller werde. Am Ende der Diskussion kam aus der CSU-Fraktion der Antrag zur Geschäftsordnung, diesen Punkt zu vertagen.

Die Abstimmung ergab eine 9:7-Mehrheit für diesen Antrag. Die Alte Landstraße, gemäß ihrem Namen in früherer Zeit die Hauptstraße von Ingolstadt nach Neumarkt, steckt folglich bis auf weiteres planerisch im Stau.

Das öffentliche Interesse an der Arbeit im Gemeinderat war erneut recht gut. Der Besucherraum war mit annähernd 40 Zuhörern wieder voll besetzt.