Greding
Alte Handarbeitstechnik verständlich erklärt

08.05.2019 | Stand 02.12.2020, 14:01 Uhr

Greding (HK) Ganz im Zeichchen einer uralten Handarbeitstechnik, die heute fast in Vergessenheit geraten ist, steht das Gredinger Archäologiemuseum am Samstag, 26. Mai, im Rahmen zweier Workshops: dem Nadelbinden.

Die Nadelbindung, Schlingentechnik oder das so genannte Nalbinding ist eine Handarbeitstechnik, die unter verschiedenen Namen mehrere Jahrtausende zurückgeht, die bei uns aber nur noch wenigen Menschen bekannt ist. Das Stricken, das im 14. Jahrhundert aus dem Orient nach Europa kam, lief dem Nadelbinden mit der Zeit den Rang ab; es geht schlichtweg schneller. So geriet das Nadelbinden immer mehr in Vergessenheit, nur in Teilen Skandinaviens hat es bis heute teilweise überlebt. Dabei ist die Technik des Nadelbindens, deren Ergebnisse auf den ersten Blick wie gestrickt aussehen, viel spannender und variantenreicher.

Als Arbeitsgerät dient eine einfache, breite Knochennadel mit Öhr. Mit ihr verschlingen beziehungsweise verknoten die Teilnehmer ihren Wollfaden zu unglaublich widerstandsfähigen und sehr langlebigen Objekten wie zu Mützen, Handschuhen, Beuteln, Stulpen und Socken.

Von 14 bis 17 Uhr wird ein Workshop für Anfänger angeboten, Vorkenntnisse sind hier nicht notwendig. Von 18 bis 20 Uhr schließt sich ein Kurs für fortgeschrittene Nadelbinder an, für den man Grundlagen wie zum Beispiel den Oslostich beherrschen sollte. Auf dieser Basis erlernen die Teilnehmer in diesen beiden Stunden neben neuen Anfangs- auch weitere Stichvarianten, um ihr Können weiter zu vertiefen und zu verfeinern. Melanie Maday gibt auch Tipps und Ratschläge für komplexere Nadelbinde-Projekte wie Stulpen, Mützen oder Socken. Neben den theoretischen Blocks beider Kurse bleibt auch Zeit zum individuellen Arbeiten und Ausprobieren. Eine Knochennadel wird in beiden Workshops von der Kursleitung gestellt und kann gegen eine Gebühr erworben werden.

Die Kursgebühr beträgt jeweils 25 Euro plus Materialkosten. Anmeldungen sind bis spätestens Donnerstag, 16. Mai, im Archäologiemuseum Greding, Telefon (08463) 90460, oder per E-Mail unter museum@greding. de möglich.