Schrobenhausen
Alles übertrieben?

Das sagen Metzger in Region zum Wurstskandal

28.10.2015 | Stand 02.12.2020, 20:37 Uhr

Schrobenhausen (SZ) Es geht um die Wurst. Laut der Weltgesundheitsorganisation WHO steigert sie das Krebsrisiko. Klar, dass das ein Thema ist, das die Metzger im Schrobenhausener Land bewegt. „Ich bin 75 Jahre alt und esse jeden Tag Wurst und Fleisch und mir geht es gut“, erzählt Walter Miller aus Gachenbach. Er empfindet die Aufregung um das erhöhte Krebsrisiko für Wurstesser als übertrieben und auch von seinen Kunden habe bislang noch keiner das Thema angesprochen. „Ich denke es liegt daran, dass die Leute solche Studien nicht mehr so ernst nehmen“, sagt er.

Auch Adi Schweiger aus Aresing hält die geschockten Reaktionen auf die Studienergebnisse für überzogen. Wurstwaren würden seit Jahren gleich zubereitet. Momentan werde alles „wieder einmal an die große Glocke gehängt, das ist kein Skandal, keiner hat etwas Verbotenes gemacht“. Er ist überzeugt: „Es gibt schlimmere Sachen als jeden Tag ein paar Gramm Wurst zu essen.“ In seiner Metzgerei in Aresing habe es keine einzige Reaktion von Kunden dazu gegeben.

Marianne Rupp, Metzgereibetreiberin aus Gachenbach, findet, dass es auf die Qualität der Produkte ankommt. „In einer Metzgerei kann man schon noch auf die Qualität der verwendeten Produkte vertrauen“, sagt sie. Bei Supermarktfleisch werde stärker auf den Preis geachtet, darunter leide die Qualität. Auch in ihrer Metzgerei gab es bisher keinerlei Kundenreaktionen.

„Zu viel ist nie gesund“, sagt Anna Sutner, die in Edelshausen eine Metzgerei betreibt. Eine ausgewogene Ernährung sei wichtig, und wenn man jeden Tag nur Wurst esse, dann sei das freilich nicht gesund. Aber wie gerade mit wissenschaftlichen Ergebnissen Panik gemacht werde, das halte sie für sehr übertrieben. Die wenigen Kunden, die sich bisher zu dem Thema geäußert hätten, hielten es ebenfalls für überzogen.