Ingolstadt
Alles im grünen Bereich

Beim Tag der offenen Gärtnerei in der Region gab es zahlreiche Aktionen

28.04.2019 | Stand 23.09.2023, 6:48 Uhr
Sabine Kaczynski
Nachschub für die Hochbeete: Familie Brunninger aus Ingolstadt hat sich in der Gärtnerei Zitzelsberger mit Kräutern, Obst und Gemüse eingedeckt. −Foto: Kaczynski

Ingolstadt (DK) Viele Gärtnereien der Region öffneten am Wochenende für die Besucher nicht nur Bereiche, die man sonst nicht zu sehen bekommt, es waren anlässlich des Tags der offenen Gärtnerei auch zahlreiche Aktionen für Groß und Klein geboten.

Mit Pflanzen aller Art konnte man sich natürlich auch gleich eindecken.

Bei der Gärtnerei Zitzelsberger in Gerolfing sah man schon von weitem, dass dort etwas los ist. Der Parkplatz war überfüllt, viele Pkw standen am Straßenrand, Helfer dirigierten die Autos hin und her. Stefanie Zitzelsberger zählt die Attraktionen des Tages auf: "Die Kids können auf einer Hüpfburg toben oder in der Kindergärtnerei Tontöpfe bemalen und Sonnenblumen pflanzen. Unser Seniorchef bietet zudem Führungen durch die Gärtnerei an. Für unsere Besucher gibt es daneben Kaffee, Kuchen, Wiener und Weißwürste. "

Viele waren aber natürlich auch gekommen, um Pflanzen für den eigenen Garten oder Balkon zu kaufen. Sandra Studener, die extra aus Burgheim zum Tag der offenen Gärtnerei nach Gerolfing gekommen war, verschaffte sich erst einmal einen Überblick. "Ich finde die Kletterpflanzen sehr schön, leider ist mein Garten aber zu klein dafür. " Gezielter ging das Ehepaar Ross aus Gerolfing vor: "Wir werden vor allem die Lücken wieder auffüllen, die die einjährigen Pflanzen hinterlassen haben", meinen die beiden. "Ein paar Erdbeer- und Kohlrabi-Setzlinge nehmen wir auch mit, aber nur so viel, wie wir später an Gemüse selbst essen können. " Damit liegen sie im Trend, denn der Anbau von eigenen Kräutern, Obst und Gemüse ist gefragt wie nie.

Auch Philipp Schwab, Inhaber der Baumschule Schwab im Ingolstädter Süden, bestätigt das: "Apfel, Birne und Zwetschge, aber auch Beerenobst wie Johannis- und Himbeeren sind derzeit sehr populär", meint der Geschäftsführer, der in seinem Gartencenter auch eine kostenlose Bodentestaktion anbot. Mitgebrachte Proben wurden an Ort und Stelle untersucht, Tipps für die Qualitätsverbesserung inklusive. Wichtig sei vielen Gartlern auch, dass die Blumen, Sträucher und Bäume gerne von Schmetterlingen und Bienen besucht werden.

Auch Christoph Trögl, Inhaber der Gärtnerei Trögl am Brodmühlweg, bekräftigt: "Das Wort bienenfreundlich ist derzeit in aller Munde, egal ob bei Zier- oder Nutzpflanzen. Unsere Kunden interessieren sich zudem für unseren biologischen und alternativen Pflanzenschutz. Durch das Arbeiten mit effektiven Mikroorganismen muss man fast nicht mehr spritzen. "

Einen regelrechten Höhenflug erlebt gerade auch die Nutzung von Hochbeeten. Familie Brunninger aus Ingolstadt hat gleich drei davon und bestückt sie nun mit neuem "Material". Verschiedene Salate, Kohlrabi, Kräuter, Sellerie, rote Rüben und Erdbeeren warten darauf, eingepflanzt zu werden. Für den Balkon haben sich die drei Brunningers in der Gärtnerei Zitzelsberger extra Zierpflanzen ausgesucht, die bienenfreundlich sind, und bestätigen damit den allgemeinen Hype um die gelb-schwarzen Brummer.

Zum Problem könnte dagegen auch hierzulande der Klimawandel werden - auch für den eigenen Hausgarten. "Pflegeleichte Pflanzen, die zudem weniger Wasser brauchen und ein Hausbaum, der Schatten spendet", so beschreibt Philipp Schwab die Wünsche seiner Kunden mit Blick auf den heißen Sommer des vergangenen Jahres.

Doch vor allem die "Profis" haben mit dem fehlenden Regen und steigenden Temperaturen zu kämpfen: "Wenn wir unsere Felder gießen, ist wegen des zusätzlichen Windes nach zwei Stunden alles wieder trocken. Gerade beim Salat und Rettich haben wir Probleme mit dem Wachstum", klagt Gärtner Heinrich Zitzelsberger. Ähnlich sieht das Christoph Trögl: "Von den Kunden wird dieses Thema zwar noch nicht angesprochen, aber wenn wir Gärten oder Gräber bepflanzen, berücksichtigen wir schon, dass die Sommer immer trockener werden. "

Sabine Kaczynski