Starzhausen
Alles für ein sauberes Lebensmittel

Durch Sanierung und Anbau stellt Zweckverband Ilmtalgruppe die Wasserversorgung für Zukunft sicher

02.07.2017 | Stand 02.12.2020, 17:51 Uhr
Segnung Betriebserweiterung Wasserversorgung Ilmtalgruppe, 2. Juli 2017 −Foto: Karin Trouboukis

Starzhausen (WZ) „Wasser ist Leben“, das schreibt der Zweckverband Wasserversorgung Ilmtalgruppe über die Einweihung des sanierten Maschinenhauses mit Anbau in Starzhausen. Und weil das so ist, durfte die Bevölkerung gestern einen Blick hinter die Kulissen werfen – und war beeindruckt.

40 Jahre hatten die Anlagenteile zum Teil schon auf dem Buckel, Aufbereitungsanlage, Hydraulik, Elektrotechnik im Saugbehälter stammten noch aus der Zeit vor der Gründung des Zweckverbandes Wasserversorgung Ilmtalgruppe und mussten erneuert werden. Deshalb ist an das Maschinenhaus in Starzhausen angebaut worden, im August 2015 waren die Arbeiten gestartet, inzwischen ist alles komplett fertig. 2,9 Millionen Euro hat die Sanierung gekostet – „gut angelegtes Geld“, sagte Verbandsvorsitzender Günter Böhm gestern bei der offiziellen Inbetriebnahme mit Segnung und Tag der offenen Tür: „Das ist ein wichtiger Schritt in Richtung Zukunftsorientierung“, denn damit sei die Versorgung von rund 14800 Einwohnern mit dem sauberen und hochwertigen Lebensmittel Trinkwasser gewährleistet.

In seiner Rede gestern Nachmittag dankte Böhm allen, die die aufwendige Planungs- und Bauzeit begleiteten – und das bei laufendem Betrieb. Allen voran stellte er das „kleine, aber feine Team“ des Maschinenhauses Starzhausen mit Geschäftsführer Stefan Michl an der Spitze. „Gerade so, als würde er ihm gehören“ führe er laut Böhm den Zweckverband, das gleiche Engagement brächten die Starzhausener Mitarbeiter mit. „Anspruchsvolle und verantwortungsvolle Arbeit“ werde geleistet, um die Bevölkerung mit dem hohen Gut Trinkwasser zu versorgen. Einem galt der besondere Dank aller Anwesenden gestern Nachmittag: Dem früheren Verbandsvorsitzenden Ernst Arnold, der den Abschluss der Arbeiten nicht mehr erleben durfte.

Der Bevölkerung immer wieder bewusst machen, wie wertvoll sauberes Trinkwasser ist, das ist ein Anliegen von Landratsstellvertreter Anton Westner, der sich deshalb trotz eines vollen Terminkalenders gerne Zeit genommen hatte, dem kleinen Festakt gestern beizuwohnen. Er tat das auch aus persönlichen Motiven: „Ich trinke lieber Leitungswasser als Mineralwasser, denn da weiß ich ganz genau, wie gründlich das geprüft wird.“ Er halte auch gar nichts von einer Privatisierung der Wasserversorgung, wie das anderswo praktiziert werde. Westner: „Die öffentliche Daseinsversorgung gehört in öffentliche Hand.“ Privaten Investoren gehe es um die Gewinnmaximierung, oft auf Kosten des Produktes. Und das dürfe man sich bei der Lebensgrundlage Wasser einfach nicht leisten.

Was genau in Starzhausen saniert und angebaut wurde, das erklärte den Gästen dann ausführlich Planer Uli Dirscherl: An das Maschinenhaus wurde im Süden angebaut, da für den Aufbau der neuen Wasseraufbereitung im bestehenden Gebäude nicht genug Platz war und zudem ja auch während der Bauphase Wasser geliefert werden musste. Angeschafft wurde auch ein neues Netzersatzaggregat, das in einem Container neben dem Anbau untergebracht ist. Installiert ist ein neuer Schlammwasserbehälter, da der alte für die neuen und größeren Filterkessel zu klein war. Die sechs Mitarbeiter bekamen moderne Büros – und endlich gibt es auch einen Sitzungsaal, der diese Bezeichnung auch wirklich verdient.

Gottes Segen für die neuen Räume spendeten am Ende des Festaktes der katholische Pfarrer Przemyslaw Nowak und sein evangelischer Kollege George Spanos.