Ingolstadt
Alles auf Anfang?

FW und Grüne stellen Apian-Abriss infrage

10.11.2017 | Stand 02.12.2020, 17:14 Uhr
Er kehrte gerne zurück: Bei der 25-Jahr-Feier der Freunde des Apian-Gymnasiums vor fünf Wochen führte Oswin Dotzauer in der Rolle des Gelehrten Philipp Apian durch seine alte Schule. −Foto: Johannes Hauser

Ingolstadt (sic) Im Hochbauamt und im Kulturreferat werden die Mitarbeiter vermutlich eher nicht vor Begeisterung die Welle machen, wenn sie von der neuesten Schulhausinitiative erfahren: Die Freien Wähler (FW) bitten in einem Antrag, die Stadtverwaltung möge die Pläne für Abriss und Neubau des Apian-Gymnasiums noch mal überprüfen.

Möglicherweise sei es doch sinnvoller, das 1977 eröffnete Gebäude im Schulzentrum Südwest zu sanieren als es abzureißen. Am Freitag schlossen sich die Grünen dem Vorstoß der FW an: "Wir begrüßen die Überprüfung, ob das Apian-Gymnasium saniert werden kann", schreibt Petra Kleine, die Fraktionsvorsitzende. Es gebe dafür einige Argumente. "Erhalt sollte vor Abriss gehen."

Sollte es tatsächlich so weit kommen, dass das Gymnasium saniert wird, wären sieben Jahre mit intensiven und ausführlichst diskutierten Neubauplanungen vergebens gewesen; nicht zu vergessen die zahlreichen zähen Verhandlungen. Kulturreferent Gabriel Engert und Apian-Direktor Karl-Heinz Haak (übrigens zwei Würzburger) konnten sich lange nicht auf ein Raumprogramm einigen; und es hakte noch an mehr. Ganz abgesehen von den stundenlangen Debatten über die Neubaupläne im BZA Südwest seit 2010. Aber FW und Grüne scheinen sich schon ziemlich sicher zu sein, dass es wohl besser wäre, alles zu sanieren.

"Die FW-Fraktion macht darauf aufmerksam, dass der Grundriss der Schule so gut, flexibel und großzügig ist, wie er nach heutigen Richtlinien nicht mehr genehmigt werden könnte", argumentiert Springl; er hat am Apian Abitur gemacht. "Die Qualität eines Neubaus könnte daher den jetzt vorhandenen Standard nicht erreichen." Und Petra Kleine schreibt: "Insbesondere die großzügige Raumgestaltung" sei ein positiver Aspekt für die Sanierungsfürsprecher. Diese Qualität könne man nun eventuell doch erhalten, denn der Neubau "würde wesentlich weniger großzügig ausfallen". Die Untersuchung, ob eine Sanierung möglich und sinnvoll ist, "sollte ernsthaft und sowohl finanziell als auch räumlich aussagekräftig sein".

Was tun? Bei der 25-Jahr-Feier des Apian-Fördervereins Anfang Oktober gab Oswin Dotzauer einen Hinweis. Er führte in der Rolle des Philipp Apian durch seine alte Schule und tat dabei kund: Man könne darüber diskutieren, ob das Gebäude nun schön sei oder nicht. "Aber eines ist es auf jeden Fall: ungeheuer praktisch!"