Thalmässing - In große Fußstapfen tritt Lisbeth Zickler: Die 56-Jährige wird die Nachfolgerin des vor Kurzem verstorbenen Seniorensprechers Erwin Schneider. Eines hat sie auf jeden Fall: den Rückhalt ihrer Marktratskollegen. Denn die stehen alle hinter der Altenpflegerin, die seit 2000 bei der ambulanten Diakoniestation arbeitet.
"Das ist etwas Besonderes", hob stellvertretender Bürgermeister Michael Kreichauf (CSU) hervor: Das SPD-Marktratsmitglied Lisbeth Zickler ist von allen Fraktionen für dieses Amt vorgeschlagen worden. "Dieser parteiübergreifende Vorschlag ist ein Zeichen, dass wir sehr gut zusammenarbeiten", freute sich Kreichauf. "Durch ihre Arbeit ist sie prädestiniert für das Amt", zeigte sich Kreichauf überzeugt. "Sie kennt durch ihre jahrelange Arbeit im Umgang mit Pflegebedürftigen und Senioren die Interessen, Wünsche und Bedürfnisse der Älteren." Der stellvertretende Bürgermeister ließ auch keinen Zweifel daran, dass die Seniorensprecherin ein Angebot entwickeln werde, "das passt". Dass sich Lisbeth Zickler auf dieses neue Verantwortung freut, ließ schon ihre Antwort auf die Frage, ob sie dieses Amt annehme, erkennen. "Ja, gerne", antwortete sie.
Auch wenn sie weiß, dass alle Aktionen im Moment von den Einschränkungen durch die Corona-Pandemie ausgebremst werden, hat sie sich doch schon Gedanken gemacht. "Ich möchte mich mehr um die Senioren kümmern, die nicht mehr so aus dem Haus kommen", hat sie sich vorgenommen. Um die Vereinsamung zu bekämpfen, möchte sie Kräfte bündeln und beispielsweise einen Besuchsdienst auf die Beine stellen, der von der Bürgerhilfe und den Kirchengemeinden beider Konfessionen im Raum Thalmässing gestemmt wird. Da spielt Zickler auch ihre ehrenamtliche Tätigkeit als Mitglied im Kirchenvorstand St. Michael in die Karten. Als Musikerin spielt sie im Posaunenchor und kann sich deshalb auch vorstellen, dass sie mit ihren Musikerkollegen kleine Feiern für die Senioren mitgestaltet. Als Seniorensprecherin möchte sie auch die Volkshochschule mit ins Boot holen und Vorträge zu Themen, die die Senioren interessieren, anbieten.
Lisbeth Zickler schweben auch Patenschaften vor zwischen noch mobilen Senioren und solchen, die nicht mehr ganz so fit sind. "Auf keinen Fall will ich aber den Senioren etwas überstülpen, was sie vielleicht gar nicht wollen", macht sie deutlich. Und sie ist sich auch sicher, dass die Senioren ihre eigenen Ideen und Wünsche einbringen werden. "Das lasse ich auf mich zukommen. Jeder kann mich ansprechen, wenn er eine Idee hat."
An einem will sie auf jeden Fall festhalten: am von Erwin Schneider initiierten Mittagstisch für Senioren einmal im Monat. Der wird im Februar auch wieder stattfinden, wie Michael Kreichauf in der Sitzung des Marktrats verkündete. Treffpunkt ist am Dienstag, 8. Februar, wieder der Landgasthof, allerdings bereits um 11 Uhr. Denn an diesem Tag werden vor dem Essen die Gewinner des Weihnachtsrätsels ausgelost. Das wird den Senioren jedes Jahr mit dem Weihnachtsbrief der Gemeinde zugeschickt. Die Gewinne des Rätsels für Weihnachten 2020 wurden pandemiebedingt nicht ermittelt, das soll nun am 8. Februar auch nachgeholt werden. Wer beim Mittagstisch dabei sein will, muss sich bis 4. Februar bei Doris Winter im Rathaus, Telefon (09173) 90910 anmelden.
HK
Andrea Karch
