Alle Interessen berücksichtigen

28.05.2018 | Stand 02.12.2020, 16:20 Uhr

Zu "Altmühl bleibt ein Boot-wanderfluss" (EK vom 17. Mai)Im Zeitungsartikel konnte ich lesen, dass bei der Sportart SUP "besonders viel Sediment aufgewirbelt" wird.

Gibt es hierzu ein Gutachten, auf welches Sie verweisen können? Zum Punkt der Auffälligkeit bezüglich Fischlaichen und Brüten möchte ich nur die sehr stark auf die Tierwelt lebensraumeinschränkenden Konterpunkte Wasserwehre beziehungsweise Wasserwerke sowie Rückhalteschleifen in der Altmühl beigeben.

Bei diesen Natureingriffen kann ich beobachten, dass der Wasserstand nach Wehren sehr niedrig ist, was zur Folge hat, dass sich diverse Fischarten nicht optimal weiterbewegen können und damit einhergehend das Vermehrungspotential im Fluss beeinträchtigt wird.

Hat zudem ein Vergleich zwischen Stechpaddeln und Kajaken stattgefunden? Ein erster Schritt wäre eine geringfügige tägliche, wöchentliche, monatliche oder jährliche Pauschale für jeden Kanuten und Stechpaddler zu erheben und diesen Erlös zu nutzen, um Fische in der Altmühl einzusetzen.

Weiter steht im Artikel, dass stehende Paddler die Wiesenbrüter stören. Auf welcher Basis wurde diese Aussage getroffen? Der Lärmpegel bei Kanuten ist bei diversen Fahrten auf der Altmühl nicht ganz unerheblich, was ebenfalls zur Beeinträchtigung der Wiesenbrüter führt.

Mir gefällt, dass der Naturpark Altmühltal den sanften Tourismus fördert und entsprechende Maßnahmen getroffen wurden. Jedoch kann ich im Zeitungsbericht erahnen, dass es womöglich nur den regionalen Bootsvermieter respektive Touristen vorbehalten ist, die Altmühl für Freizeitaktivitäten für sich zu beanspruchen. Andere Privatpersonen, welche lediglich ihr Hobby - mit eigenem Material - betreiben, sollen hiervon ausgeschlossen werden? Wenn es so weit führt, dürften die Radwege - aufgrund des Naturschutzes - ebenfalls zeitnah gesperrt oder nur noch über einen Verleih regulierend betrieben werden.

Es geht um das gemeinsame Wohl diese Region für alle und ohne jegliches kommerzielles Interesse zur Verfügung zu stellen, um das Altmühltal auch überregional weiterhin interessant, spannend und vielfältig zu gestalten, wofür durchaus das Potential vorhanden ist.

Ich wünsche mir, dass Sie die Naturverbundenheit weiterhin pflegen und alle Interessensgruppen für weitere zukünftige Projekte gleichwertig berücksichtigen, so dass die Gratwanderung für alle verträglich ist.

Johannes Wittmann,

Eichstätt