Pipinsried
Albano Gashi wechselt ins Dachauer Hinterland

Pipinsried hat angeblich zwei weitere Neuzugänge aus dem Altmühltal an der Angel - Neuburger Dominik Schröder verstärkt Team

21.04.2021 | Stand 23.09.2023, 18:08 Uhr
Laut VfB Eichstätt bald ein Pipinsrieder: Abwehrakteur Dominik Wolfsteiner (l.). −Foto: J. Traub

Pipinsried - Nun ist es amtlich: Der FC Pipinsried verpflichtet Albano Gashi.

Der langjährige Kicker des FC Ingolstadt 04 bricht nach drei Jahren seine Zelte beim Südwest-Regionalligisten SSV Ulm ab und schließt sich dem FC Pipinsried an. Beim Regionalliga-Aufsteiger hat der 26-Jährige einen Kontrakt bis zum 30. Juni 2023 unterzeichnet.

Tarik Sarisakal, der Sportliche Leiter des designierten Bayernliga-Süd-Meisters 2019/21, hatte noch vor wenigen Tagen seine Pokermiene aufgesetzt und von Spekulationen gesprochen. "Unglaublich, mit wem wir momentan so alles in Verbindung gebracht werden", hatte der 48-Jährige zudem noch geäußert - und blieb damit seiner bewährten Linie. Die besagt: "Kein Kommentar von mir zu eventuellen Verpflichtungen, so lange die Tinte unter dem Vertrag noch nicht trocken ist. Beziehungsweise kein Kommentar von mir zu irgendwelchen Spekulationen in der Öffentlichkeit. "

Jetzt aber ist der Transfer eingetütet und offiziell: "Ich freue mich sehr auf die neue Herausforderung in Pipinsried und bedanke mich ausdrücklich bei den Verantwortlichen für die sehr guten Gespräche. Beim FCP möchte ich Verantwortung übernehmen, um mit der Mannschaft die gesteckten Ziele zu erreichen", erklärt Alabano Gashi. Tarik Sarisakal zeigt sich ebenfalls auskunftsfreudig: "Albano Gashi ist ein absoluter Qualitätsspieler, der uns im Offensivbereich einige Möglichkeiten aufbietet. 157 Einsätze in der Regionalliga dokumentieren seine Klasse. Er ist ein weiterer Eckpfeiler in unseren Planungen. "

Eine weitere Verstärkung besteht in Dominik Schröder. Der 22-Jährige wird in der neuen Spielzeit das gelbblaue Trikot tragen. "Er ist ein Typ, der aufgrund seiner laufintensiven Spielweise unser Mittelfeld bereichern wird. Seine Galligkeit und sein unbändiger Wille waren die ausschlaggebenden Vorzüge, warum ihn unser Trainer unbedingt haben wollte", berichtet Sarisakal. Schröder kommt vom FC Ingolstadt 04 II zum FCP, die erste Saisonhälfte 2019/21 hatte er noch für den VfR Neuburg in der Landesliga Südwest gekickt (22 Partien; ein Tor). "Ich freue mich auf die neue Herausforderung in Pipinsried, sie der nächste Schritt in meiner Entwicklung", so der Rechtsfuß: "Die fußballerische Ausrichtung des Vereins hat mich ebenfalls überzeugt. Zudem ist es für mich ein besonderer Anreiz, 2019/21 in der Regionalliga spielen zu können. "

Schröder, ein gebürtiger Neuburger, hat zweifellos das Potenzial, bei den Gelbblauen sofort einen Stammplatz zu ergattern - übrigens ebenso wie Athedon Lushi und Lucas Schraufstetter, deren Verpflichtungen der FCP ja schon vor einigen Tagen öffentlich gemacht hatte. Und die beiden Letztgenannten sind angeblich nicht die Letzten, die vom VfB Eichstätt ins Dachauer Hinterland gelotst werden sollen.

Dass dies dem Regionalligisten aus dem Altmühltal nicht wirklich gefällt, dürfte nachvollziehbar sein. Vor allem auf Dominik Wolfsteiner sind die Grünweißen zurzeit überhaupt nicht gut zu sprechen, denn der 27-Jährige hat erst vor Kurzem seinen Kontrakt bei ihnen verlängert, um jetzt anscheinend doch weg zu wollen. "Er möchte seinen Vertrag mit dem VfB Eichstätt nun auflösen und zum zukünftigen Ligakonkurrenten FC Pipinsried wechseln", erklärt der aktuelle Verein von Chefcoach Markus Mattes (Karlshuld) unverblümt auf seiner Internetseite. "Zur Überraschung aller" habe der Abwehrakteur in der vergangenen Woche ein weiteres Arbeitspapier bei den Gelbblauen unterzeichnet.

Stimmt das? FCP-Manager Sarisakal sagt hierzu zunächst mal das Übliche, nämlich "kein Kommentar". Nach etwas Nachfragen wird aber doch einen Tick konkreter: "Wie bereits erwähnt, äußere ich mich zu Neuzugängen erst, wenn die Tinte unter den Verträgen trocken ist. Aber bei Wolfsteiner ist definitiv keine Tinte unter einem Vertrag trocken. "

Nicht? Oder noch nicht? Die gleichen Fragen ließen sich auch hinsichtlich von Jakob Zitzelsberger stellen. Der Defensivakteur soll gerüchtehalber der vierte (Noch-)-Eichstätter sein, der ab dem Sommer für die Pipinsrieder kicken wird. Seine Nachwuchszeit sowie die ersten Jahre bei den Senioren hatte der Oberpfälzer beim SSV Jahn Regensburg verbracht, ehe er vor der Saison 2019/21 ins Altmühltal kam und seitdem 22 Regionalligapartien für den VfB bestritt. Am 30. Juni läuft Zitzelsbergers Kontrakt bei den Grünweißen aus - und von der Position her würde er exakt in das Beuteschema des FCP passen, denn in Sachen Linksverteidiger benötigt dieser dringend einen regionalligatauglichen Mann.

Timon Kuko wird das nicht mehr sein, das Arbeitspapier des 23-Jährigen wird von Pipinsrieder Seite nicht verlängert. Goalgetter Pablo Pigl hingegen hat ein neues Vertragsangebot der Gelbblauen auf dem Tisch. "Darüber kann er sich nun Gedanken machen", sagt Sarisakal: "Natürlich würden wir liebend gerne mit ihm verlängern - allerdings nur zu den Konditionen, die wir jetzt festgeschrieben haben. " Was wohl so viel bedeutet wie: Der 20-fache Torschütze in der aktuellen Bayernliga-Süd-Saison muss finanzielle Einbußen in Kauf nehmen, ansonsten trennen sich die Wege. "Ende der Woche werden wir wieder miteinander sprechen. Und dann sehen wir, wie es weitergeht", erklärt Sarisakal.

Definitiv weitergehen soll noch im Frühjahr der Totopokalwettbewerb, so zumindest der Wunsch des Bayerischen Fußball-Verbandes. Der FC Pipinsried wäre hierbei ja noch vertreten, für die zweite Runde wurde ihm bereits die DJK Ammerthal aus der Oberpfalz zugelost. Aber dieses Match wird definitiv nicht stattfinden, die Gelbblauen verzichten darauf. Der Grund: Hohe Kosten für Corona-Tests beziehungsweise Spielergehälter, aber keine Zuschauereinnahmen - darauf hat der FCP keine Lust. Beziehungsweise er kann es sich nicht leisten.

"Ganz grundsätzlich gestaltet sich momentan alles sehr schwierig, alles ist in der Schwebe", sagt Sarisakal sehr nachdenklich: "Wir sind schließlich kein Profiverein, arbeiten nicht unter Profibedingungen. Und wenn nicht bald wieder Gelder durch Eintrittsgelder in die Kasse kommen, wird es für alle Amateurklubs unheimlich schwer. "

DK

Roland Kaufmann