Alarmismus

Von Peter Felkel

07.02.2021 | Stand 21.02.2021, 3:33 Uhr

"Im Sommer scheint d'Sonne, im Winter da schneit's", heißt es in einem Schlager, den einst Vico Torriani sang.

Eine Plattitüde, möchte man meinen. Aber nein. Schnee im Winter? Eine Katastrophe. Zumindest, wenn man sich den Alarmismus betrachtet, der Deutschland schon Tage vor den ersten Flocken dieses Wochenendes heimsuchte. Eine "Schneewalze" werde "weite Teile" des Landes überrollen, hieß es. Noch schlimmer als der Winter 1978/79 werde das alles. Und tatsächlich: Es schneite. Kräftig sogar. Autos blieben stecken, Lastwagen standen quer, Züge fielen aus, ein Spiel der Fußball-Bundesliga ebenso. Alles ganz normal also. Ein Blick in den Kalender verrät's: Heute ist der 8. Februar. Winter.

Dennoch rät der Bundesverkehrsminister: Bitte bleiben Sie am Montag zuhause. Denn gerade der Wind mache "megamäßige" Probleme. Der Wind, der den Schnee verweht? Oder der Wind, der um den Schnee gemacht wird? Passieren kann natürlich immer was. Da muss man halt vorsichtig sein. Aber so ein schlichter Gedanke passt offenbar nicht mehr in die übertriebene Fürsorglichkeit, die uns immer häufiger begegnet.