Eichstätt
AI für Freilassung

28.06.2017 | Stand 02.12.2020, 17:52 Uhr

−Foto: Buckl, Walter, Eichstätt-Landershafen

Eichstätt (buk) Alle vier sind sie Autoren, und sie alle haben etwas gemeinsam: Der Journalist Kadri Gürsel von der Zeitung „Cumhuriyet“, der investigative Journalist Ahmet Sik, die Schriftstellerin Asli Erdogan und der ehemalige Chefredakteur Ahmet Altan sitzen in der Türkei in Haft – zu Unrecht, wie die Eichstätter Gruppe von „Amnesty International“ betont: Am Samstag will sie an einem Stand auf dem Altstadtfest auf das Schicksal dieser vier Inhaftierten aufmerksam machen.

Der AI-Stand wird am Samstag, 1. Juli, von etwa 9.30 Uhr bis 13 Uhr beim Wochenmarkt vor der Westseite des Doms zu finden sein, dort geht es auch um Taner Kilic, den verhafteten Vorsitzenden von „Amnesty International Türkei“. In der Türkei seien „heute mehr Journalistinnen und Journalisten eingesperrt als in jedem anderen Land der Welt – derzeit sind es rund 120, ein Drittel aller inhaftierten Medienschaffenden weltweit“, erklärt Gaby Casper, langjährige Gruppensprecherin der Eichstätter AI-Gruppe. Darunter befindet sich auch der „Welt“-Korrespondent Deniz Yücel.

Die Medien seien in der Türkei „zur Zielscheibe einer beispiellosen Kampagne gegen die Meinungsfreiheit geworden“, so die Eichstätter Menschenrechtlern: Mehr als 150 TV-Sender und Verlagshäuser seien geschlossen worden, Tausende von Journalistinnen und Journalisten hätten ihre Arbeit verloren, womit eine eindeutige Botschaft vermittelt werde: „Wer in der Türkei abweichende Meinungen äußert, zahlt einen hohen Preis.“

In einem Appellbrief, der an den türkischen Justizminister gerichtet ist, fordert AI die Freilassung. Die Eichstätter AI-Mitglieder hoffen nun am Samstag auf regen Besuch an ihrem Stand.