Abwasserfusion erwogen

19.11.2008 | Stand 03.12.2020, 5:25 Uhr

Riedensheim und seine Teichkläranlage (im Hintergrund). Sollte die große Flutpolderlösung zum Tragen kommen, muss die Anlage weichen. Für diesen Fall wird ein Anschluss des Ortsteiles an das Klärwerk Rennertshofen erwogen. - Foto: r

Rennertshofen (DK) Der Kläranlage Riedensheim stehen Veränderungen ins Haus. Nicht nur, dass die wasserrechtliche Erlaubnis Ende nächsten Jahres ausläuft. Für den Fall, dass sich die große Flutpolderlösung durchsetzt, erwog der Gemeinderat einen Anschluss des Ortsteiles an das Klärwerk in Stepperg.

Unabhängig von der Realisierung des Flutpolders stand für das Gremium fest, dass die wasserrechtliche Erlaubnis für die Kläranlage Riedensheim verlängert werden müsse. Um den Zustand der Kanäle bestimmen zu können, vergab der Marktgemeinderat in nicht öffentlicher Sitzung eine Kanalnetz-Untersuchung. Mittels Kamerabefahrung sollen eventuelle Fremdwasserzuflüsse ausfindig gemacht werden.

Sollte das Riedensheimer Oxidationsbecken jedoch dem Polder weichen müssen, kommt ein Anschluss an die Kläranlage in Rennertshofen in Betracht. Der Donauwörther Ingenieur Albert Eibl hatte unterschiedliche Varianten überprüft. Er kam zu dem Schluss, dass die auf 4999 Einwohner ausgelegte Kläranlage in Stepperg ausreichend Kapazitäten für die Abwässer aus Riedensheim aufweise. Auch der Anschluss von Ammerfeld, Emskeim und Altstetten sei dann noch möglich. Zwischen Riedensheim und dem Klärwerk in Stepperg müsse dafür entlang der Staatsstraße auf etwa 3400 Metern eine Abwasserleitung verlegt werden, im Ortsteil selbst das dazugehörige Pumpwerk entstehen.

Laut Eibl bedarf die Kläranlage in Stepperg, deren Betrieb bis 2020 behördlich abgesegnet ist, einer hydraulischen Optimierung.

Sollte der Flutpolder ausschlaggebend für Riedensheims Anbindung an Rennertshofen sein, müsse der Freistaat laut Bürgermeister Ernst Gebert die Kosten tragen. "Ich erachte eine Zusammenlegung für die vernünftigste Lösung, egal ob der Polder kommt oder nicht", argumentierte Walter Hoferer vom Wasserwirtschaftsamt in Ingolstadt, auf den Einwand Ludwig Bayers (FW), dass für den Flutpolder ja noch nicht einmal das Planfeststellungsverfahren begonnen habe. Auch Eibl sah in der Fusion "nicht die günstigste, aber auf Dauer sinnvollste Lösung". Riedensheims Ortssprecher Gerhard Rehm indes warf die Frage nach der Mischwassertauglichkeit der Rennertshofener Anlage auf.

Im Anschluss gab Hoferer einen Abriss über den Sachstand der Eindeichung von Hatzenhofen und Stepperg. Bis Ende des Jahres würde eine bayernweite Basisstudie abgeschlossen, 2009 würde eine Prioritätenliste für ganz Bayern aufgelegt. "Rennertshofen wird in den nächsten zwei bis drei Jahren wohl nicht zum Zug kommen", prognostizierte er.

Einspruch gegen die Erschließungspläne für das Baugebiet "Hofbreiten – Teil III" haben mehrere Anlieger eingelegt, die eine weitere Zufahrt wollen. Wie Planer Johannes Steinhauser erklärte, sei die Untere Naturschutzbehörde nicht erbaut, dass Ausgleichsflächen versiegelt würden. Die andere Lösung, die Straße im Norden des Baugebiets zu verlängern, wurde wieder verworfen. Der Planer soll jetzt eine weitere Anbindung im Süden prüfen, die allerdings teilweise durch potenzielles Überschwemmungsgebiet führt und in die Straße "Am Holzgarten" mündet. Zuvor sollen aber Gespräche mit den beiden betroffenen Anliegern geführt werden. Was die geplante Bushaltestelle betrifft, hält es Eva Hackenberg (FW) "für durchaus zumutbar, dass die Kinder 200 Meter Fußweg auf sich nehmen."

Einstimmig wurde beschlossen, dass die Rennertshofener Theaterfreunde, die jetzt als Verein firmieren, das Gemeindewappen im Logo verwenden dürfen. Demnächst, so Ernst Gebert, würde bei der Firma Kettlitz eine O2-Mobilfunkstation errichtet.