Pfünz
Abschied von den "intensivsten Jahren des Lebens"

Vroni Hallmeier aus Pollenfeld hört als Bayernvorsitzende der Katholischen Landjugendbewegung auf – Landestagung in Pfünz

18.06.2014 | Stand 02.12.2020, 22:34 Uhr

War seit Mai 2013 ehrenamtliche Landesvorsitzende der KLJB: die 23-jährige Vroni Hallmeier aus Pollenfeld. - Foto: EK-Archiv/smo

Pfünz/Pollenfeld (smo) Nach fünf Jahren Vorstandsarbeit ist Schluss: Vroni Hallmeier (23) aus Pollenfeld hört mit ihrer ehrenamtlichen Arbeit in den Gremien der Katholischen Landjugendbewegung (KLJB) auf. An diesem Wochenende wählt der Jugendverband bei seiner Landesversammlung auf Schloss Pfünz den neuen Landesvorstand.

Ein Jahr lang war Vroni Hallmeier nun Landesvorsitzende; zuvor hatte die Studentin schon vier Jahre lang auf Bistumsebene in dem Jugendverband mitgewirkt. „Es ist enorm zeitaufwendig“, begründet Hallmeier ihren Entschluss, aufzuhören. Freunde, Familie und Studium bräuchten wieder einen höheren Stellenwert. Für sie gehen die fünf „aufregendsten und intensivsten Jahre meines Lebens“ zu Ende, wie sie selber sagt. „Ohne die KLJB hätte ich nicht so einen Blick auf das, auf was es im Leben ankommt.“ Sie erinnert an die Auseinandersetzung mit dem Gedanken der Nachhaltigkeit oder den Einsatz für den ländlichen Raum. Den habe man sogar wirksam vorangetrieben, sagt Hallmeier, die mit Stephan Barthelme und Andreas Deutinger den Landesvorstand gebildet hatte.

Sie nennt das Stichwort „Heimvorteil“. Mit der Kampagne, die seit Juni 2011 läuft, habe man sich beispielsweise beim Landesentwicklungsprogramm eingebracht und sich bei den politischen Verantwortlichen „einen guten Namen gemacht“, sagt Hallmeier. Hier sei man als Fachgesprächspartner „bei verschiedenen Fraktionen wahrgenommen“ worden. Aber als religiöser Jugendverband geht es der KLJB auch um die Kirche. „Wir entwickeln langsam unsere Vorstellungen, wie es laufen könnte und sollte“, erklärt Hallmeier, die in Freising Management erneuerbarer Energien studiert. Dabei spürt sie Aufbruchsstimmung bei den rund 26 000 Mitgliedern im Landesverband: „Wir wollen, dass die Kirche lebendig bleibt.“

Aber auch im aktuellen gesellschaftlichen Diskurs mischen die jungen Leute wieder mit. So steht bei der 65. Landesversammlung, die von Freitag bis Sonntag im Jugendhaus Schloss Pfünz tagt, das Thema „Interkulturelle Sensibilisierung“ auf der Tagesordnung. Dabei soll auch ein Eckpunktepapier mit der Überschrift „Willkommen in Bayern!? Unsere Verantwortung für Asylsuchende“ erörtert werden. „Jeder, der fliehen muss, tut das nicht ohne Grund“, sagt Hallmeier. Deshalb wolle man dazu beitragen, eine „Willkommenskultur zu schaffen“ und mit „die Chance eröffnen, dass diese Menschen ein neues Leben anfangen können“.

Am Samstag wird Hallmeier vom bayerischen Jugendbischof Florian Wörner (Augsburg) verabschiedet. Sie geht mit „gutem Gefühl, weil ich weiß, dass die KLJB so, wie sie jetzt ist, eine tolle Truppe ist und ich meinen Teil dazu beitragen durfte“.