Ingolstadt
Abriss steht bevor

Der Kindergarten St. Martin wird neu gebaut – wahrscheinlich neben der Schule im Ortskern

05.09.2012 | Stand 03.12.2020, 1:06 Uhr

Er schaut schon von außen trist aus: Der Kindergarten St. Martin in Mailing müsste dringend saniert werden. Jetzt zeichnet sich aber eine andere Lösung ab: Es wird einen Neubau geben – vermutlich neben der Schule - Foto: Strisch

Ingolstadt (DK) Bleibt er, wo er ist, und wird saniert? Zieht er um und wird neu gebaut? Und: Wenn er umzieht, dann wohin? „Wir Eltern werden einfach nicht informiert!“, ärgerte sich Susanne Waldmüller am DK-Stand in Mailing. Nach DK-Recherchen zeichnet sich ab: Der Kindergarten St. Martin zieht um – in die Ortsmitte.

Der Kindergarten St. Martin in Mailing muss saniert oder abgerissen werden – soviel ist klar. „Der ist einfach nicht mehr zeitgemäß und verbraucht viel zu viel Energie“, erklärt Stadtrat Josef Rottenkolber (CSU), der als Mailinger natürlich auch an den DK-Stand gekommen war. Doch die Frage, ob das eine oder das andere passiert, bleibt einigen Eltern schon zu lange unbeantwortet. „Wir erfahren einfach nichts“, ärgerte sich Susanne Waldmüller, selbst Mutter. „Mal heißt es, der Kindergarten wird abgerissen, dann wieder, dass er renoviert wird“, sagt sie. „Und die Kirche? Die mauert.“

Tatsächlich will die Kirche sich offenbar nicht zu den derzeitigen Planungen äußern. Die Pressestelle der Diözese Eichstätt verweist auf den Mailinger Pfarrer, und der sagt lediglich: „Wir sind in Gesprächen mit der Stadt, die Planungen laufen – aber ich kann da noch keine Informationen herausgeben, bevor die Entscheidung gefallen ist.“ Stadtrat Josef Rottenkolber gibt da schon deutlich mehr preis: „Es wird wohl auf einen Neubau hinauslaufen“, sagt er. Die endgültige Entscheidung falle aber erst in den nächsten Wochen. Für einen Neubau des Kindergartens, der in kirchlicher Trägerschaft ist, kommen in Mailing im Grunde nur zwei Orte in Betracht. Die eine Möglichkeit wäre, den Kindergarten auf dem bisherigen Grundstück an der Regensburger Straße neu zu bauen – dort, wo bisher der große Spielplatz ist. Wenn der Neubau fertig wäre, könnte der alte abgerissen werden. Die zweite Möglichkeit für einen Neubau besteht neben der Feuerwehr und der Schule an der Kirche im Ortskern. Josef Sonner hat in seiner Funktion als Vorsitzender des Elternbeirats die Eltern befragt, welcher Standort ihnen lieber sei. „Die meisten haben sich für den Platz an der Schule ausgesprochen“, sagt er. Und genau darauf scheint es auch hinauszulaufen. In den Gesprächen zwischen der Kirche und der Stadt ginge es im Grunde nur noch darum, ob die Kirche oder die Stadt den Kindergarten baue, ob die Kirche das Grundstück kaufe und wer danach als Träger fungiere.

„Mit dem Platz könnten wir zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen“, sagt Rottenkolber. „Zum einen hätten wir einen neuen Kindergarten, zum anderen auch neue Bauplätze für die jungen Mailinger, die bei uns bleiben wollen.“ Denn das Gebäude an der Regensburger Straße würde dann in jedem Fall abgerissen. Und zusammen mit dem Spielplatz ist die mögliche Baufläche dort etwa 4000 Quadratmeter groß – mitten in einem Wohngebiet. Wenn die Entscheidung in den nächsten Wochen fällt, könnte nächstes Jahr mit dem Bau begonnen werden.