Ingolstadt (smr) Nun steht der Termin für den Abriss des Nordbahnhofs fest: Nach Auskunft der städtischen Tochtergesellschaft IFG, die an der Stelle ein Park- und Bürohaus errichten will, sind die Arbeiten in der Nacht von Samstag auf Sonntag, 6. und 7. März, zwischen 20.30 und 6.30 Uhr geplant.
Die Aktion soll mit Rücksicht auf den Bahnverkehr nachts zügig vonstatten gehen, weil das benachbarte Gleis gesperrt und eine Stromleitung abgeschaltet werden muss.
Gestern war wieder ein Mitarbeiter des Stadtmuseums vor Ort, um noch einmal nachzusehen, welche Originalteile des Nordbahnhofs erhaltenswert sind und noch gerettet werden können. Der Kachelofen sowie Türen und Bänke wurden schon sicher gestellt. Nach Auskunft von Museumsleiterin Beatrix Schönewald ist auch geplant, den Abriss des Nordbahnhofs zu filmen.
Unklar ist noch, was mit dem Fresko in der Haupthalle geschehen soll, das die Bahnverbindungen zu den zahlreichen Ortschaften in Ingolstadt und Umgebung aus der damaligen Zeit mit vielen netten Details darstellt. Laut Schönewald wolle man versuchen, das Gemälde zu erhalten. Wie genau das bewerkstelligt werden soll, sei noch unklar. Probleme bereitet vor allem der alte, schadhafte Putz. Ein ähnliches Fresko ist übrigens auch im Hauptbahnhof zu sehen.
Gerda Büttner, die elf Jahr lang für den Erhalt des Nordbahnhofs gekämpft hat, nahm die Nachricht vom Abrisstermin mit Bedauern auf. "Ich muss gestehen, ich hatte bis zuletzt Hoffnung, dass man sich doch noch überlegt, das Gebäude in das neue Projekt zu integrieren. Jetzt ergreift mich Wehmut, denn es verschwindet so viel, was die Geschichte des kleinen Mannes ausmacht."
