Neuburg
Abflug nach Schwaben

Neuburger Segelflieger absolvieren 400 Flüge bei Sportskameraden in Ellwangen

09.08.2017 | Stand 02.12.2020, 17:40 Uhr
Die beiden neuen Alleinflieger der Neuburger Fluggruppe: Viktor Svensson (links) und Matthias Mäußl im Fluglager in Ellwangen. −Foto: Alexander Mäußl

Neuburg (DK) So wie jedes Jahr in den ersten Augusttagen hat die Fluggruppe Neuburg ihren Flugbetrieb im Rahmen eines Fluglagers in das benachbarte schwäbische Ausland verletzt. Diesmal ging es wieder nach Ellwangen.

 

Nachdem der Verein schon im vergangenen Jahr von den dortigen Fliegerkameraden herzlich aufgenommen wurde, nahmen diesmal 25 aktive Vereinsmitglieder im Alter von 14 bis 73 Jahren an dieser Verlegung teil. Da zwei Schleppzüge jeweils ein Motor- beziehungsweise ein Segelflugzeug per Lufttransport überführen konnten, wurden weitere drei Segelflugzeuge per Straßentransport nach Ellwangen gebracht. Also Flugmaterial genug, um sogleich mit der Fliegerei zu beginnen. So absolvierten die Neuburger an den acht Tagen insgesamt 400 Flüge im Ellwanger Luftraum. Die Schulung von Nachwuchspiloten nahm dabei eine zentrale Rolle ein. So waren sechs Segelflugschüler zu betreuen, die von den drei Fluglehrern mehrmals täglich geschult wurden.

Viktor Svensson und Matthias Mäußl konnten dann nach einigen Einweisungsflügen in Ellwangen ihre ersten Alleinflüge absolvieren – ein unvergessliches Erlebnis für die beiden Piloten. Ohne die helfende, aber zeitweise auch nervende Stimme aus dem hinteren Cockpit wurden die ersten Alleinflüge nach mehrmonatiger Ausbildung perfekt ausgeführt. Anschließend durfte natürlich ein Feldblumenstrauß und die dauerhafte Einimpfung des Thermikgefühls nicht fehlen. Dies fand durch mehr oder minder starke Schläge auf das Hinterteil der Nachwuchspiloten, durch die anwesenden Piloten aus Neuburg und Ellwangen statt.

Es versteht sich von selbst, dass solch ein Ereignis auch gefeiert werden musste. An den meisten Abenden verpflegte sich die Fliegergemeinschaft sowieso selbst, wobei Fleischpflanzerl, Kartoffelsalat und Chili selbst vorbereitet und gekocht wurden. Der Tag begann jeweils mit einem Frühstück an frischer Luft, nach einer lauwarmen Nacht im Zelt. Somit ähnelte das ganze Fliegerlager dem Leben einer Großfamilie. Die anstehenden Arbeiten im Lager wurden jeden Tag neu verteilt.

Neben der Segelfliegerei konnten von den drei UL-Schülern auf dem neuen Ultraleichtflugzeug, einer Dynamic WT9, knapp 100 Schulstarts absolviert werden. Dabei war es eine besondere Herausforderung, auf der teilweise recht holprigen Graspiste des Ellwanger Flugplatzes saubere Starts und Landungen durchzuführen.

Aber auch auf dem benachbarten Flugplatz Aalen wurden Touch-and-Go’s geübt, um die angehenden Piloten mit fremden Plätzen vertraut zu machen. Vom Umfang ersetzt so eine Woche in Ellwangen mehrere Wochenenden der Ausbildung in Neuburg. Ein deutlicher Fortschritt in der Beherrschung der komplexen Technik, Glascockpit (der Ersatz üblicher Zeigerinstrumente durch Farbbildschirme), moderner Einspritzmotor und leistungsorientierte Aerodynamik, konnte bei den Flugschülern erreicht werden. Neu im Ausbildungsteam ist dabei Renate Mäußl, die die frisch erworbenen Kenntnisse nach ihrer abgeschlossenen Fluglehrerausbildung anwenden konnte.

Obwohl die erste Augustwoche aus Sicht eines Segelflugstreckenfliegers aufgrund schwacher Thermik meist nicht ganz so optimal war, trotz der Hitze und meistens sonnigem Wetter, konnten die erfahrenen Piloten doch einige mehrstündige Flüge absolvieren.

Und was den Werkstattleiter am meisten freut. Alle Flugzeuge kehrten nach dieser interessanten Woche wohlbehalten und ohne Schrammen nach Neuburg zurück.