stadtgeflüster
A Dog's Life in der Schanz

04.11.2020 | Stand 04.01.2021, 3:34 Uhr

Charlie geht es schlecht.

Er hat keine Arbeit und kein Zuhause und lebt von der Hand in den Mund. Außerdem muss er immer wieder vor der Polizei fliehen - denn um den größten Hunger zu stillen, nützt er jede Gelegenheit, etwas Essbares zu stehlen. Sein einziger Freund und ständiger Begleiter ist der von ihm gerettete Hund Scraps. Bei einem Würstchenstandbesitzer versucht Charlie, für sich und den Hund etwas Essbares abzuluchsen. Doch ein Streifenpolizist hat ein wachsames Auge auf die beiden geworfen und verhindert Charlies Diebstahl.

Ein richtiges Hundeleben also! Und ein solches führt unsereins seit diesem Montag auch. Ein Wunder überhaupt, dass wir wegen dieser blöden Pandemie nicht auf dem Zahnfleisch daherkommen. Finanzamtskantine: geschlossen (außer für Mitarbeiter); Lieblingsitaliener um die Ecke: (fast) geschlossen; andere Restaurants und Gaststätten: praktisch geschlossen.

In dieser elenden Lage bleibt uns nur noch die Mahlzeit zum Mitnehmen. Also die Leberkässemmel to go oder die Pizza take away. Nicht nur in der Schanz, sondern auch in Kösching gibt es viele To-Go-Angebote - auch sonntags. Apropos: Der Gewerbeverein in der Marktgemeinde unterstützt diese löbliche Aktion nach Kräften.

Doch zurück auf Anfang: Die US-amerikanische Stummfilmkomödie "Ein Hundeleben" (Originaltitel: "A Dog's Life") von und mit Charlie Chaplin aus dem Jahr 1918 hat doch ein Happy-End: Charlie lebt nun auf einer kleinen Farm - und am Ende stehen seine bildhübsche Frau und er im Wohnzimmer ihres Hauses an einem Korb, in dem der Hund Scraps mit ein paar Welpen liegt.

In diesem Sinne hoffen wir jetzt alle natürlich auch auf ein glückliches Ende - also darauf, dass die Corona-Krise bald für immer vorbei ist und unsereins wieder ganz gemütlich ein herrliches Hirschgulasch in der Finanzamtskantine genießen kann. Oder eine wohlschmeckende Pasta beim Italiener.

khh