Schwabach
72-Jährige stirbt in Flammen

Ursache eines Wohnungsbrandes in Schwabach noch unklar - Erneut hoher Schaden bei Feuer im Kreis Kelheim

08.01.2019 | Stand 23.09.2023, 5:35 Uhr
Das Feuer in Schwaig bei Neustadt hatte vorgestern vom Schuppen am Haus auf den Dachstuhl übergegriffen. −Foto: Bucher/FW Neustadt

Schwabach/Kelheim (DK) Eine Frau ist am Dienstag bei einem Dachgeschossbrand in einem Mehrfamilienhaus im mittelfränkischen Schwabach ums Leben gekommen.

"Wir gehen mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit davon aus, dass es sich um die 72-jährige Mieterin handelt", sagte Michael Konrad vom Polizeipräsidium Mittelfranken unserer Zeitung. Ihr 58 Jahre alter Ehemann sei mit einer lebensbedrohlichen Rauchvergiftung in ein Krankenhaus gebracht worden. "Er war nicht mehr ansprechbar und konnte deshalb nicht zur Ursache befragt werden. Ich rechne diesbezüglich nicht vor morgen mit einem Ergebnis, wenn die Brandermittler der Kriminalpolizei Schwabach die Räume betreten können. "

Ein Nachbar hatte gestern gegen 10.15 Uhr Rauch aus der Dachgeschosswohnung an der Südlichen Ringstraße kommen sehen und Alarm geschlagen. Für die 72-Jährige gab es nach Eintreffen der rund 40 Einsatzkräfte der Schwabacher und mehrerer Stadtteil-Feuerwehren keine Rettung mehr. Das Polizeipräsidium bezifferte den Schaden nach einer ersten Schätzung auf mehr als 100.000 Euro.

Im zu Neustadt gehörenden Ortsteil Schwaig ist es vorgestern Abend zum vierten Brand innerhalb weniger Tage im Landkreis Kelheim gekommen. Nach Polizeiangaben war der an ein Wohnhaus in der Lindenstraße angebaute Holzschuppen in Flammen aufgegangen. "Als wir eingetroffen sind, hat der Schuppen bereits in voller Ausdehnung gebrannt", beschrieb der 1.Kommandant Jürgen Bucher der Feuerwehr Neustadt unserer Zeitung die erste Lage. "Unten hat es durch die Hitze ein Fenster zerrissen und in ein Schlafzimmer hineingelodert, oben haben die Flammen auf den Dachstuhl des Wohnhauses übergegriffen. Es ist uns aber gelungen, ein weiteres Ausbreiten des Feuers zu verhindern. " Laut Polizei gingen auch die Fenster eines Hauses daneben zu Bruch, die Bewohner der Nachbargebäude wurden vorsorglich evakuiert.

Rettungssanitäter kümmerten sich um einen Mann, der Rauchgas eingeatmet hatte. Weitere Verletzte gab es nicht. In dem Holzschuppen lagen rund 40 Ster Kaminholz. Der Kriminaldauerdienst aus Landshut übernahm die Ermittlungen zur Brandursache. Der Gesamtschaden soll sich nach Polizeiangaben auf mehr als 100.000 Euro belaufen.

"Hinweise auf eine vorsätzliche Brandlegung gibt es nicht", erklärte Günther Tomaschko vom Polizeipräsidium Niederbayern in Straubing auf unsere Anfrage. Trotz dreier weiterer Großbrände im Landkreis Kelheim um den Jahreswechsel herum will er nicht von einer Serie sprechen. "Es gibt bisher keinerlei Anzeichen, dass ein Zusammenhang bestehen könnte. "

So war in Arnhofen bei Abensberg in der Nacht zum 30. Dezember eine Scheune mit Getreide, Stroh und Maschinen abgebrannt, der Schaden beträgt rund 400.000 Euro. In der darauffolgenden Silvesternacht war erst ein landwirtschaftliches Anwesen in Thaldorf und drei Stunden später ein Holzstadel in Kirchdorf ein Raub der Flammen geworden. Zwei Brandorte lagen relativ abgelegen, sodass fehlgeleitete Böller als Auslöser als recht unwahrscheinlich gelten. Die Brandursache ist in beiden Fällen noch nicht gefunden.

Horst Richter