Schamhaupten
51 Meter für guten Empfang

Neuer Funkmasten bei Schamhaupten aufgestellt Arbeiten laufen seit Juli

26.09.2016 | Stand 02.12.2020, 19:16 Uhr

Mittels eines schweren Autokrans wurde das Fertigelement in die Senkrechte gebracht, bevor es nach oben gezogen wurde.

Schamhaupten (EK) Der neue Funkmast bei Schamhaupten (Markt Altmannstein) steht. Er ist gut 51 Meter hoch und damit 1,5 Meter höher als der alte Funkturm. Noch stehen beide Türme nebeneinander.

Der alte Funkturm, der derzeit noch weit über das obere Schambachtal hinaus zu sehen ist, wurde im Jahre 1975 als Fernsehfüllsender auf dem angemieteten Grundstück errichtet. Der Stahlbetonmasten mit einer Höhe von 49,5 Metern wurde von dem Betonschleuderwerk Erlangen erbaut. Nach gut 40 Jahren weist er allerdings statische Defizite auf, ist auf einem Schild an der Aufstiegsleiter zu lesen, die vor unerlaubtem Betreten gesichert ist.

Mit der Einführung des digitalen Fernsehens DBV-T wurde der analoge Fernsehsender Ende 2005 abgeschaltet. Mittlerweile wird der Masten hauptsächlich zur Mobilfunkversorgung von den Mobilfunkbetreibern Telekom Deutschland (T-Mobile), Telefonica (O2), Vodafone und E-plus genutzt. Eigentümer ist die Deutsche Funkturm GmbH (DFMG), Regionalvertretung Nürnberg. Die DFMG, die auch den neuen Masten betreiben wird, ist eine Tochtergesellschaft der Deutschen Telekom AG mit Hauptsitz in der westfälischen Stadt Münster. Im Eigentum der DFMG befinden sich deutschlandweit etwa 24 500 Funkstandorte. Hierzu gehören etwa 16 000 kleinere Masten auf Hausdächern, sogenannte "Rooftops" mit einer Höhe bis zu zehn Metern, 8000 frei stehende Masten - Schleuderbeton- oder Stahlgittermasten mit einer Höhe bis zu 80 Metern - sowie 500 Fernmeldetürme. Zu den bekanntesten Funktürmen, deren Eigentümerin die DFMG ist, zählen der Berliner Fernsehturm, der Heinrich-Hertz-Turm in Hamburg und der Europaturm in Frankfurt am Main. Einige bekannte Funktürme wie beispielsweise der Düsseldorfer Fernsehturm sind nicht im Eigentum der DFMG, werden aber im Bereich der technischen Sendeanlagen durch diese betrieben.

Im Juli wurde eine knapp 400 Meter lange Zufahrt durch den Wald hergerichtet, damit die schweren Baumaschinen und Transportfahrzeuge den neuen Standort, der lediglich acht Meter nordwestlich des bestehenden Mastens liegt, anfahren können. Vor rund sechs Wochen wurde das Betonfundament, das eine Fläche von vier auf vier Metern und mit drei Metern Tiefe aufweist, gefertigt.

Jetzt wurde der neue Funkmast bei schönstem Herbstwetter aufgestellt. Der neue Masten hat eine exakte Höhe von 51,03 Metern und einen Sockeldurchmesser von 1,53 Metern. Im Gegensatz dazu hatte der alte Masten einen Durchmesser von nur 75 Zentimetern. Das unterste der drei Betonteile, die im Schleuderverfahren in einer Neumarkter Firma hergestellt wurden, hat ein Gewicht von 24,8 Tonnen, bei einer Höhe von 16,6 Metern. Der gesamte Mast bringt rund 75 Tonnen auf die Waage, wenn alle Steigbügel, Plattformen, und Antennen verbaut sind. Das zweite Element ist 16,2 und das dritte lediglich zwölf Meter hoch. Diese drei Elemente wurden jeweils mit 36 Schrauben ineinander verschraubt. Den Abschluss bildet eine Stahlspitze mit einem Durchmesser von 22 Zentimetern und 6,2 Metern Höhe, an der die Mobilfunkantennen angebracht werden. Der neue Mast hat gegenüber dem alten auch zwei Montage- und Serviceplattformen, die sich auf einer Höhe von 38 und 41 Metern befinden. Die Systemtechnik bleibt im vorhandenen Fertigcontainer bestehen, von dem aus zwei Kabelbrücken zu dem Masten gezogen werden.