Eichstätt
200 Flüchtlinge im Schulgebäude

Unterkunft in Eichstätt ist seit Donnerstag fast voll belegt – Auch Roth erwartet Asylbewerber

02.10.2014 | Stand 02.12.2020, 22:10 Uhr

Eichstätt (DK) Rund 200 Flüchtlinge sind am Donnerstag im ehemaligen Maria-Ward-Gebäude in der Eichstätter Innenstadt angekommen. Vier Busse haben die Menschen aus Syrien, Äthiopien, Afghanistan und Somalia – darunter auch viele Familien – aus München in das Erstaufnahmelager am Residenzplatz gebracht.

Teilweise bis zu vier Wochen waren manche Flüchtlinge unterwegs. Dabei haben die meisten nicht mehr, als das, was sie am Leib tragen. Wenn überhaupt haben viele ein paar Plastiktüten mit dem Notwendigsten in der Hand. Hier will die Caritas helfen: Sie hat zugesagt, ihre Kleiderkammer bei Bedarf zu öffnen. Das bezeichnen Landrat Anton Knapp und Oberbürgermeister Andreas Steppberger als einen Teil des Miteinanders, das beide in den letzten Tagen so begeistert hat: „Wenn es dieses Netzwerk in Eichstätt nicht gegeben hätte, dann hätten wir das nicht stemmen können“, sagten die beiden unserer Zeitung übereinstimmend und nannten neben den beteiligten Behörden auch die verschiedenen Hilfsorganisationen mit ihren zahlreichen Ehrenamtlichen. Allein der Malteser Hilfsdienst ist mit insgesamt rund 150 Männern und Frauen rund um die Uhr im Einsatz.

Die Diözese Eichstätt hatte das ehemalige Realschulgebäude vergangene Woche der Regierung von Oberbayern zur Verfügung gestellt. Bischof Gregor Maria Hanke verlangt für die Nutzung keine Miete, wie er am Dienstag bei einer Bürgerversammlung erklärt hatte.

Am Montag werden auch in einen Teil der Otto-Lilienthal-Kaserne im mittelfränkischen Roth Asylbewerber einziehen. Die mittelfränkische Bezirksregierung erwartet dort zunächst 150 Flüchtlinge, die im Laufe des Wochenendes in Zirndorf ankommen und dann nach Roth verlegt werden. Langfristig sollten in der Außenstelle des Zirndorfer Erstaufnahmelagers 500 Menschen unterkommen.