200 bayerische Dorfhelferinnen stehen den Bauernhöfen zur Sei te

03.07.2006 | Stand 03.12.2020, 7:45 Uhr

Neuburg (e) Nach dem Konkurs des ehemaligen Landeskuratoriums der Katholischen Dorfhelferinnen und Betriebshelfer in Bayern e.V. wurde 1999 vom Bayerischen Bauernverband und dem Deutschen Caritasverband – Landesverband Bayern e.V. – die Gesellschaft "Katholische Dorfhelferinnen und Betriebshelfer in Bayern GmbH gegründet.

Im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen wurde eine Station gegründet mit der vertraglichen Vereinbarung, dass die Geschäftsführung durch den örtlichen BBV wahrgenommen wird und die Einsatzleitung über den Maschinenring erfolgt. Bei der Station Neuburg-Schrobenhausen sind zur Zeit drei Dorfhelferinnen in Voll- und Teilzeit sowie zwei Betriebshelfer in Teilzeit angestellt. Mit über 5500 Einsatzstunden im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen konnte im Jahr 2005 soziale Not gelindert werden. In Bayern engagieren sich über 200 qualifizierte Dorfhelferinnen. Sie setzen sich täglich für Familien ein, die in Not geraten sind, sowohl im Haushalt, wie im landwirtschaftlichen Betrieb.

Dorfhelferinnen sind hochqualifizierte Fachkräfte mit einer bis zu fünfjährigen Ausbildung für ihre verantwortungsvolle und wichtige Arbeit in den Familien. An der katholischen Fachschule für Dorfhelferinnen und Dorfhelfer, im Bildungszentrum für soziale Berufe in der Stiftung St. Johannes in Neuburg/Donau wird die berufliche Qualifikation erlangt als staatliche geprüfte Dorfhelferin/staatlich geprüfter Dorfhelfer.

KDBH steht für - "Hilfe auf die Sie sich verlassen können" - und es wird geholfen

– wenn die Hausfrau oder der Hausmann ausfallen aber der Haushalt weiterlaufen und die ganze Familie versorgt sein will;

– wenn die Kinder betreut werden müssen, weil die Mutter im Krankenhaus, im Mutterschutz oder auf Kur ist;

–wenn im Rahmen der Verhinderungs- oder Altenpflege Menschen betreut werden müssen. Wenn z.B. im Sterbefall, sich jemand um die Familie oder um den Betrieb kümmern muss und in vielen, vielen anderen Fällen, wenn Menschen unsere Hilfe brauchen.

Die Mitglieder des Stationsausschusses der KDBH im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen hielten unter ihrem 1. Vorsitzenden Ludwig Bayer ihre Jahrestagung ab. Bayer konnte den Landesgeschäftsführer der KDBH, Eduard Stölzle begrüßen. Nach dem Geschäfts- und Finanzbericht durch Stationsgeschäftsführer Fritz Müller berichtete Frau Martina Biber über die Einsätze von Dorf- und Betriebshelfer. Der Jahresabschluss 2005, so Müller, schloss mit einem Fehlbetrag. Trotz allgemeiner Finanzmittelknappheit der öffentlichen Haushalte flossen Zuschüsse und Spenden von Gemeinden, Landkreis und Banken zufriedenstellend. Nur mit diesen Zuwendungen könne die Station aufrechterhalten werden. Wir sind daher diesen Institutionen sehr dankbar, so Bayer und Müller, dass die jährlichen Finanzzuwendungen gewährt werden.

Zum Thema "Zukunft der Dorf- und Betriebshilfe" referierte Eduard Stölzle über Zukunftsstrategien, Bedarfsanforderungen und Finanzierbarkeit der KDBH in Bayern GmbH. Sein Fazit zu dieser zukunftsorientierten Herausforderung war, dass Dorf- und Betriebshelfer auch zukünftig gefragt sind, nachdem sich die Einsatzanforderungen geändert haben und noch werden und erfreulicher Wiese junge Menschen sich nach wie vor in diesem Berufsfeld engagieren. Zuletzt wird durch eine nachhaltige Unterstützung durch den Bauernverband und die Kirche sowie anderer Organisationen, vor allem der Landfrauen, eine positive Gestaltung in der Zukunft möglich sein.

Nach sieben-jähriger Tätigkeit als Stationsgeschäftsführer gibt Fritz Müller dieses Amt an seinen Kollegen Heinrich Völkl, BBV-Geschäftsführer aus Pfaffenhofen, ab. Ludwig Bayer würdigte die Geschäftsführertätigkeit von Fritz Müller mit Dankesworten. Die Aufbauarbeit ab 1999 war nicht einfach, so Bayern, so dass man heute auf eine gute geführte Station blicken kann, die maßgeblich durch Herrn Müller geprägt ist. Frau Mathilde Ahle, zweite Vorsitzende der Station, schloss sich diesen Dankesworten und Glückwünschen für die Zukunft an.