Gachenbach
2,8 Millionen für die Kinderbetreuung

Gachenbacher Gemeinderat gibt grünes Licht für Neubau einer dreigruppigen Krippe

28.09.2016 | Stand 02.12.2020, 19:15 Uhr

An der Römerstraße, schräg hinter dem Kindergarten, soll die Kinderkrippe entstehen, wie dieser Vorentwurfsplan zeigt, aus dem auch schon die Raumaufteilung ersichtlich ist. Das ebenerdige Gebäude ist als Holzmassivbau geplant. ‹ŒGrafik: VG Schrobenhausen

Gachenbach (SZ) Einen Moment lang verschlug es den Gachenbacher Gemeinderäten am Dienstagabend die Sprache: Das Architekturbüro Hain-Fischer hatte in der Sitzung den Vorentwurf für die geplante Kinderkrippe in Weilach vorgestellt. Die grob geschätzten Baukosten liegen bei 2,8 Millionen Euro.

Dennoch gaben die Räte schließlich dem Entwurf grünes Licht.

Bei der Gemeinderundfahrt im Juli hatte das Architekturbüro erstmals ein mögliches Konzept für die dreigruppige Einrichtung mit Mittagsbetreuung vorgestellt. Damals hatte es noch keine Vorgaben vonseiten der Gemeinde gegeben. Inzwischen ist ein Vorentwurf entstanden, der einen barrierefreien Holzmassivbau mit Pelletsheizung vorsieht. Die drei Gruppenräume seien etwas größer als die von der Regierung geforderten 30 Quadratmeter, sagte Architektin Carola Hain-Fischer, die den Entwurf vorstellte.

Über den Gruppenräumen, zu denen auch kleine Nebenräume sowie ein großer Schlafraum gehören, hat sie eine Holzbalkendecke geplant - das lässt die Option einer späteren Erweiterung offen. Der rund 70 Quadratmeter große Raum für die Mittagsbetreuung ist im mittleren Bereich des ebenerdigen Gebäudes vorgesehen.

Die Zeitschiene für den Bau der Kinderkrippe ist knapp. Das liegt vor allem daran, dass die Gemeinde, um die Zuschüsse zu bekommen, noch heuer mit dem Bau beginnen und alles 2017 abrechnen muss. Deshalb soll noch in diesem Jahr die Bodenplatte gesetzt und dann im Frühjahr so bald wie möglich mit dem Rohbau begonnen werden.

Bürgermeister Alfred Lengler rechnet mit rund 800 000 Euro an Förderung. Wie hoch der Anteil der Kirche sei, werde noch verhandelt, teilte er dem Gemeinderat mit. Dass die Kirche, die Träger des Kindergartens ist, wie in anderen Gemeinden zehn Prozent übernehmen wird, glaubt Lengler nicht. Momentan stehe die Summe von 15 000 Euro im Raum, so der Bürgermeister. Über den Hintergrund berichtete Lengler: "In Waidhofen zum Beispiel war die Konstellation anders. Da gehörte ein Teil des Grundstücks der Kirche." In Weilach ist es Gemeindegrund, auf dem gebaut wird, und der Gemeinderat war sich einig, dass das auch so bleiben soll.

Einig waren sich die Räte auch, dass Kindergarten und Krippe in der Hand des gleichen Trägers sein sollen. Würde die Gemeinde die beiden Einrichtungen übernehmen, würde das einen Rattenschwanz nach sich ziehen, sagte Lengler. Die Kommune müsste das Personal einstellen und in der Verwaltungsgemeinschaft (VG) wäre ein Mitarbeiter mit der Verwaltung von Kindergarten und Krippe beschäftigt.

Auch wenn sowohl dem Bürgermeister als auch dem Gemeinderat kurz der Atem gestockt hatte, als die Architektin die geschätzten Gesamtkosten von 2,8 Millionen nannte, hält Lengler das Projekt für finanzierbar, wobei ein Kredit erforderlich sein werde - "ich weiß nur nicht, wie viel wir aufnehmen müssen". In der nächsten Sitzung des Gemeinderates am Dienstag, 18. Oktober, wird die Gemeinde deshalb einen Nachtragshaushalt beschließen.