Ingolstadt
1800 Kilometer bis nach Ingolstadt

Fußballfans aus Kirkcaldy wandern virtuell bis zum Audi-Sportpark und zurück

18.05.2021 | Stand 23.09.2023, 18:41 Uhr
Martin Glass hebt den Pokal der "Scottish League 1", den die Raith Rovers gewonnen haben. Glass arbeitete vor einem Jahr als Freiwilliger für den Verein. −Foto: Glass

Ingolstadt/Kirkcaldy - Elf Fans des Fußballvereins Raith Rovers aus dem schottischen Kirkcaldy sind virtuell etwa 1800 Kilometer zum Audi-Sportpark Ingolstadt gelaufen.

Inzwischen befindet sich die Gruppe auf dem Rückweg nach Schottland. Sie verbindet die Aktion mit dem Sammeln von Spenden für den Verein und die "Kirkcaldy Foodbank". Die "Foodbank" verteilt Lebensmittel-Pakete an Familien in Not, ähnelt also einer deutschen Tafel.

Kirkcaldy liegt etwa 20 Kilometer Luftlinie nördlich der schottischen Hauptstadt Edinburgh, der Meeresarm "Firth of Forth" zwischen ihnen. Die rund 1800 Kilometer von Kirkcaldy bis zum Audi Sportpark wollten die elf Fans ursprünglich bis zum 22. Mai, dem Tag des letzten Saisonspiels des FC Ingolstadt, gesammelt haben. Aber schon Anfang Mai erklärte Organisator Martin Glass, die Gruppe befinde sich auf dem Rückweg. "Wir haben nun noch weniger als 850 Meilen zurück aus Ingolstadt, nachdem wir die 1102 Meilen zur deutschen Stadt abgeräumt haben", schreibt Glass auf Englisch auf der Online-Seite der Gruppe. Dort sammelt sie Spenden. Bis jetzt sind etwa 1600 Pfund zusammengekommen, was rund 1900 Euro entspricht. Damit ist das aktuelle Ziel von 1500 Pfund übertroffen. Am Anfang lag es bei 500 Pfund. Das wurde aufgrund der positiven Resonanz mehrfach nach oben korrigiert.

Der virtuelle Marsch war die Idee des 24-jährigen Glass. Glass ist seit seiner Kindheit Raith Rovers Fan. Der Verein spielt derzeit in der dritthöchsten schottischen Liga. Glass berichtet über den Marsch: "Wir haben etwa am 2. März angefangen. " Die Fans liefen für sich, einige joggten, einige gingen Spazieren. Ihre gelaufene Strecke messen sie mit Hilfe einer App. Es mache wirklich Spaß, sagt Glass. "Ich bin vorher nicht viel gelaufen. " Es sei nun ein Hobby, das ihm wohl nach der Pandemie bliebe. Er selbst war noch nie in Ingolstadt. Vielleicht eines Tages nach der Pandemie, sagt er.

Robert Main, der die Städtepartnerschaft von Ingolstadt und Kirkcaldy auf schottischer Seite als Leiter der "Kirkcaldy-Ingolstadt-Association" betreut, begrüßt die Aktion. Bei der Städtepartnerschaft gehe es um Freundschaft und Austausch. Ein virtueller Lauf würde die Fantasie der Menschen anregen. "Ich glaube, das ist auch wichtig. " Christina Diederichs vom Kulturamt Ingolstadt, Zuständige für internationale Beziehungen, erklärt: "Gerade jetzt ist der virtuelle Lauf für einen guten Zweck eine große Bereicherung der Partnerschaft und ein schönes Beispiel für Solidarität und Zusammenarbeit für einen guten Zweck. "

Main berichtet von mehreren abgesagten und verschobenen Plänen der Städtepartnerschaft wegen der Pandemie. "Alles wird vermisst. Wir hoffen, im nächsten Jahr ist mehr möglich. " Es sei "eine herausfordernde Zeit für uns alle". Diederichs erklärt, digitale Veranstaltungen der Partnerstädte fänden weiterhin statt. So demnächst die gemeinsame Online-Ausstellung "ApART Together" auch mit den anderen Partnerstädten Ingolstadts. "Auf der Landesgartenschau wurde der Partnerstadt-Garten von Kirkcaldy errichtet. Wir hoffen, dass im Sommer wie geplant eine Pipe Band aus Kirkcaldy am kulturellen Programm der Landesgartenschau teilnehmen kann. "

DK

Christine Zinner