Dietfurt
1500 Liter Saft gepresst

Apfelernte für die Dietfurter Kindergartenkinder fällt heuer besonders reichlich aus

30.09.2018 | Stand 02.12.2020, 15:34 Uhr
Mit Begeisterung haben die Mädchen und Buben sich an der Apfelernte beteiligt. −Foto: Palm

Dietfurt (pmd) Eine besonders reiche Ernte hat der Dietfurter Kindergarten heuer gemacht.

Aus dieser wurde wieder Saft gepresst. In einem Jahr trinken die Mädchen und Buben im Kindergarten "Am Kreuzberg" an die 1200 Liter Saft. Vor etwa acht Jahren hatte Claudia Lindl, die Leiterin der Kindertagesstätte, damit begonnen, den Saft aus den eigenen Äpfeln, die beim Kindergarten wachsen, mosten zu lassen. Am Anfang machte sie die Aktion alleine. Doch seit fünf Jahren helfen Mütter, Väter und Kinder tatkräftig mit.

Wie viel Spaß es den Kleinen machte, war ihnen anzusehen. Wurde ein Baum geschüttelt, gingen alle schnell in Deckung. Heuer war nur ein "Schüttel-Papa" im Einsatz. In Windeseile leerte er die Bäume ab. Unterstützt wurde er von Jürgen Singer, der den Traktor unter die Bäume fuhr und anschließend die vollen Säcke zum Verladen brachte. Viele fleißige Kinder packten mit ihren Mamas mit an. Die Zeller Mütter hatten bereits in Zell die Streuobstwiesen abgeerntet und viele Zentner Äpfel in Säcken nach Dietfurt transportiert. Fahrzeug und Anhänger hatte die Stadt für die Aktion zur Verfügung gestellt.

War der Baum abgeleert und die Früchte lagen am Boden, bekamen die Kinder grünes Licht von Ulrike Singer, der stellvertretenden Kindergartenleiterin. Im Eiltempo wurden die Früchte in Eimer gefüllt. Jedes Kind wollte am meisten sammeln, seinen Eimer als erstes voll haben und so schnell wie möglich die Säcke füllen. Zunächst wurden im Garten des Kindergartens zwei Bäume abgeerntet.

Die Apfelbäume sind vor 27 Jahren gepflanzt worden, weiß Lindl noch. "Die Bäume schenken nicht nur Früchte, sie spenden auch Schatten, der in diesem Sommer besonders wichtig war", so Lindl. "So viele Äpfel wie heuer hatten wir noch nie. In manchen Jahren war es schwierig, die 40 Zentner, die wir für 1200 Liter Saft brauchen, zu bekommen. Vergangenes Jahr zum Beispiel war das so, da hatten wir Probleme, genug Früchte zu finden. Da wurden es dann auch nur 800 Liter Saft. "

Das liegt laut Alfred Haselbauer, dem Vorsitzenden des Dietfurter Gartenbauvereins, auch daran, dass viele Äpfel auf den Streuobstwiesen gestohlen. Haselbauer betreut die Wiesen samt Bäumen. "Es stört niemanden, wenn jemand vorbeigeht und eine Frucht oder zwei zum Essen mitnimmt, aber wenn die Leute mit dem Auto kommen und die Bäume ableeren, dann ist das Diebstahl." Das sei in den vergangenen Jahren regelmäßig vorgekommen. "Der milde Frühling hat uns heuer eine gigantische Ernte beschert", freut er sich. Es seien weit mehr Äpfel gewesen als gebraucht wurden.

Nachdem die Bäume im Garten der Kindertagesstätte abgeerntet waren, ging es weiter zur Streuobstwiese am Hallenhausenener Berg. Auch hier halfen die Kinder wieder tatkräftig mit. Sie lernten, dass jeder Baum andere Äpfel trägt, die unterschiedlich aussehen und auch sehr unterschiedlich schmecken. Da waren rotbackige Äpfel, grüne, gelbe, auch braune, sogenannte Lederäpfel, die besonders lange gelagert werden können.

Der Blick ins Tal nach Dietfurt verriet, dass sich die Helfer sputen mussten. Mit schwarzen Wolken kündigte sich ein herannahendes Gewitter an. Gerade noch rechtzeitig waren alle Säcke voll und auf die Fahrzeuge verladen, als es aus Eimern zu schütten begann.

Am nächsten Tag wurde die Ernte unter Mithilfe von ein paar Vätern nach Berching gefahren und in der Mosterei zu Saft verarbeitet. Nach gut drei Stunden Arbeit waren 1500 Liter Saft gepresst. Dieser soll nun bis zum nächsten Herbst für die knapp 170 Kinder reichen. Claudia Lindl bedankt sich im Namen der Kindertagesstätte bei allen, die Äpfel gespendet haben und die mitgeholfen haben.