Ingolstadt
15 Bewerber für das Sozialreferat

Unter den Kandidaten sind auch welche mit Parteibuch

20.08.2020 | Stand 02.12.2020, 10:43 Uhr

Ingolstadt - Die Auflösung des Umweltreferats und das damit verbundene, ziemlich abrupte Ende der Laufbahn Rupert Ebners als Berufsmäßiger Stadtrat hat in den vergangenen Wochen einigen Wirbel ausgelöst.

Am Ende hat Oberbürgermeister Christian Scharpf (SPD) seine Umstrukturierung durchgesetzt. In den nächsten Wochen steht erneut eine knifflige Personalentscheidung an: Die Spitze des Sozialreferats muss neu besetzt werden, denn Amtsinhaber Wolfgang Scheuer von den Freien Wählern (erstmals 2010 gewählt) tritt mit 65 Jahren nicht mehr an. Am Dienstag endete die Bewerbungsfrist, nach Auskunft der Pressestelle sind 15 Bewerbungen eingegangen.

Aus verlässlichen Quellen heißt es, dass sich ein SPD-Mitglied beworben hat und angeblich auch ein Mitglied der Grünen. Das verleiht dem Auswahlverfahren eine gewisse Brisanz, hatten sich der OB und die SPD doch bereits im Wahlkampf dafür ausgesprochen, "Führungsposten nach Eignung zu besetzen". Ein Seitenhieb gegen die damalige CSU-FW-Regierung und eine deutliche Ansage für einen "Paradigmenwechsel" innerhalb der Stadtverwaltung.

Schmälert das vielleicht die Chancen des SPD-Mitglieds, das sich jetzt für den Posten als Sozialreferent bewirbt? OB Scharpf winkt ab: "Ein Parteibuch darf kein Vorteil sein, aber auch nicht zum Nachteil gereichen", sagt er gegenüber unserer Zeitung. "Die Sache wird erst dann problematisch, wenn es Abmachungen geben würde und die Ausschreibung nur eine reine Formalie wäre. Aber es gibt keine Absprachen. "

Der mögliche Kandidat aus dem Kreis der Grünen kann mit der Unterstützung seiner Stadtratsfraktion rechnen: "Aber für uns spielt immer die fachliche Eignung die erste Rolle", sagt Christian Höbusch, einer der beiden Fraktionsvorsitzenden.

Ähnlich äußert sich auch Alfred Grob, Chef der CSU-Fraktion: "Unsere obersten Prämissen sind, dass die Qualifikation stimmt und das Profil passt. Ein Parteibuch soll aber nicht hinderlich sein. " Es sei jedoch noch zu früh, um Aussagen zu treffen, meint Grob.

Denn erst in den kommenden Wochen werden Vertreter der Fraktionen und Ausschussgemeinschaften des Stadtrats die Bewerbungen sichten, dann folgt eine interne Vorstellungsrunde, die Ende September stattfinden soll. Die trifft eine Vorauswahl: Diese Kandidaten und Kandidatinnen stellen sich dann im Plenum vor: Die Stadtratssitzung ist für den 29. Oktober anberaumt.

Sozialreferent Wolfgang Scheuer scheidet am 31. Januar 2021 aus dem Amt, dann soll seine Nachfolgerin oder sein Nachfolger an. treten An diesem Tag genau endet übrigens auch die erste Amtsperiode von Baureferent Alexander Ring. Der Stadtrat hat wie beim Sozialreferat entschieden, dass auch dieser Posten ausgeschrieben werden soll.

DK