Pförring
135 Kilometer in zweieinhalb Tagen

Zum 30. Mal machten sich Wallfahrer aus Pförring und Umgebung auf den Weg nach Altötting

30.05.2012 | Stand 03.12.2020, 1:26 Uhr

Die Wallfahrer aus Pförring und Umgebung auf ihrem langen Weg nach Altötting - Foto: Schöberl

Pförring (DK) In aller Herrgottsfrüh machten sich am Pfingstsamstag bereits zum 30. Mal wieder gut 320 Wallfahrer – aufgeteilt in zwei Gruppen – von Pförring und Umgebung aus auf den Fußweg nach Altötting. Vor ihnen lagen rund 135 Kilometer, die zu Fuß zu bewältigen waren.

Um 4.20 Uhr beziehungsweise 5.50 Uhr zogen die Pilger bei idealem Wetter – trocken, warm, aber nicht zu heiß – los. Die Organisatoren und Mitbegründer der Aktion, Johann Schmidt und Martin Ott, kümmerten sich wieder um die Durchführung der Wallfahrt, mittlerweile unterstützt von Michael Walser, Anton Euringer und vielen weiteren Helfern sowie den eigenen schon erwachsenen Kindern.

Viele Teilnehmer sind schon seit Jahren dabei, es kommen aber jedes Mal Neulinge – meist jüngeren Alters – hinzu. Gerade für sie stellen sich vor Beginn meist dieselben Fragen: Wie wird man in zweieinhalb Tagen das sportlich ambitionierte Marschprogramm bewältigen und wie funktioniert das mit der Unterbringung und Verpflegung am Abend und in der Nacht?

Für die Behandlung von Blasen und Blessuren ist dabei ein Sanitäterteam zuständig. Dennoch ist zur Bewältigung der etwa 135 Kilometer in zweieinhalb Tagen eine gewisse körperliche Fitness vorteilhaft, aber wer möchte, kann sich jederzeit in einem der Begleitfahrzeuge etwas erholen.

Die Route führte ausschließlich auf sehr wenig befahrenen Straßen, oftmals Feldwegen oder vereinzelt Trampelpfaden im Wald nach Altötting. Nach Pausen in Elsendorf und Rainertshausen war die erste Übernachtung in Eugenbach bei Altdorf angesagt, während Gruppe II weitermarschierte bis Landshut. Von Pfingstsonntag auf -montag wurde in Lohkirchen bei Ampfing übernachtet. Die Tagesetappen betrugen am ersten Tag etwa 52 Kilometer (Gruppe I) und 60 Kilometer (Gruppe II). Am zweiten Tag legten beide etwa 48 Kilometer zurück, die restliche Distanz wurde am Pfingstmontag vormittags zurückgelegt.

Am Samstag- und Sonntagabend fand am jeweiligen Ankunftsort ein Gottesdienst statt, musikalisch gestaltet von der mittlerweile schon zweiten Generation der Organisationsmannschaft, die ebenfalls die komplette Strecke mitmarschiert.

Auf direktem Wege ging es schließlich am Pfingstmontag nach Töging, wo die beiden Gruppen zusammenkamen, und nach einer Pause weiter nach Altötting. Dem Einzug über den Kapellplatz folgte der von Pfarrer Thomas Vogl, einem langjährigen Freund und Begleiter der Pförringer, zelebrierte Abschlussgottesdienst in der Kirche Sankt Josef. Martin Ott machte mit seiner Big Band, bestehend aus Musikern der Pfaffenhofener Stadtkapelle, den Donautalern und von Bayern-Top das Ganze wieder zu einem musikalischen und emotionalen Hochgenuss.

Seit 30 Jahren finden sich immer genügend Familien, die bereitwillig Wallfahrer – teilweise acht bis zehn Personen – aufnehmen. Die meisten Teilnehmer wohnen immer bei denselben Familien, woraus sich im Laufe der Jahre Bekanntschaften und Freundschaften entwickelt haben. Der ein oder andere schließt sich der Wallfahrergruppe bei der Durchreise an oder bewältigt – wie heuer geschehen – die volle Distanz von Pförring aus.

Nach dem Gottesdienst sitzen Wallfahrer und die mit Fahrzeugen angereisten Angehörigen noch kurz zusammen, bevor es mit dem Auto wieder nach Hause geht.