Greding (HK) "Unterm Schirm lässt sich der Apfelkuchen gut genießen." Moderator Jürgen Trobentar hat trockenen Humor bewiesen, als er am Sonntag die Gäste zum Herbst- und Apfelmarkt auf dem Gredinger Marktplatz begrüßte. Das Regenwetter spielte der Gesundheitsmesse im Rathaus in die Hände.
Um die eigene Gesundheit sorgt man sich sowieso dann am meisten, wenn für sie nur ein Hauch der Gefahr in Verzug ist. Wie etwa an einem solch regnerischen Tag. Ein Gang durch das Rathausgebäude aber genügt, um sich zu schützen, denn dort gibt es echte Fitmacher in flüssiger Form. Doch bevor sich Trobentar, Schwarzachkönigin Julia Bösl sowie Bürgermeister Manfred Preischl dem Kampf gegen Viren widmen können, heißt es, eine Runde über den Markt zu drehen, um erst einmal ein paar von den schmackhaften Minidonuts zu probieren, die hier köstlich munden.
Gleich gegenüber läuft "Angis mobile Mosterei" aus der Nähe von Weißenburg auf Hochtouren. Aus insgesamt 2,5 Tonnen Äpfel werden 1200 Liter Saft gewonnen. Das Obst gibt es aber auch in veredelter Form zu genießen. Zum Beispiel in Form von Schnaps mit fruchtiger Note oder als vegane Marmelade, die "Geigers Homeá †made Factory" aus Gaimersheim anbietet. Auf Gelatine wird hier verzichtet, stattdessen kommen Pektine zum Einsatz. Auch Herbes gibt es dort wie eine "Hot Salsa", die bei der Schwarzachkönigin besonders gut ankommt.
Apfelchips kosten die Besucher beim "Apfel- und Aronia-Paradies Winklhof" aus Pauluszell. Dort serviert Chef Josef Huber mittels Pipette seinen Apfelbalsamico mit besonderem Geheimnis, weswegen auch keiner das Gesicht verzieht: "Da sind nur reife Früchte drin", verspricht Huber. Das überzeugt - bald könnte er zum Stammgast auf den Gredinger Märkten werden. "PrimaBrot" aus Fürth gibt es beim gleichnamigen Stand ein paar Meter weiter. Und dazu noch viel mehr - beispielsweise Hofkäse in Hülle und Fülle. Auch die Imker dürfen beim Herbst- und Apfelmarkt nicht fehlen. Karl Bernreuther aus Landersdorf und Norbert Günther aus Berching sorgen mit Honigprodukten und Propolis für Wohlbefinden - und haben kunstvolle Bienenwachskerzen an ihren Ständen.
Auch die Kinder kommen auf ihre Kosten. Sie können sich schminken lassen oder selbst Figuren bemalen, wie es die zehnjährige Sophie aus Greding macht: Sie verziert ein Keramikhündchen und nennt ihn passend "Flecki". Besondere Hingucker sind die Kunstwerke aus Beton, die die ortsansässige Monika Meyer präsentiert, die bei dieser Veranstaltung ihre Premiere feiert. Als Material für diese Kunstform verwendet sie den sogenannten Unterstopf- und Quellmörtel. Die Ergebnisse verblüffen und sind frostsicher. Das hat Meyer im eigenen Garten selbst ausgetestet. Lachende Gesichter, Herzen und vieles mehr dienen als Motive für ihre Kunstwerke.
Schließlich geht es auf ins Rathaus, wo für den Bürgermeister die Stunde der Wahrheit bei der Körperfettmessung schlägt. Denn um die geht es am Stand der Fürstentor-Apotheke, bei der nur vordergründig Speck und Fleisch aufs Grillen warten. Sie entpuppen sich als Wachsattrappen mit warnendem Charakter. "Etwas mehr Muskeln aufbauen", empfiehlt Mitarbeiterin Annette Metzner. Wie stark das Thema Gesundheit zieht, lässt sich anhand der Wohnorte der Besucher ablesen, die sogar bis aus Hessen angereist sind. Im Angebot sind deshalb auch viele Klassiker der Branche - von Aloe-Vera-Produkten bis Thermomixer, und auch ein Saugroboter dreht seine Runden.
Die Kreisklinik Roth schlägt "Darm-Alarm!" und weiß auch gleich, wie man das wichtige menschliche Organ fit bekommt. Etwa mit einem Ballaststoffdrink aus Apfel, Karotte, Joghurt und Zimt, den Krankenschwester Ines Sabisch reicht. Der Apfelschnaps vom Anfang der Runde fällt den Gästen des Markts nicht nur am Stand des Blauen Kreuzes wieder ein, sondern auch angesichts eines Getränks aus Pfefferminz- und Champignonextrakten, das gegen Kopfschmerzen und Kater helfen sowie Abhilfe bei schlechtem Atem schaffen soll. Dagegen hilft vielleicht aber auch ein Stück Apfelkuchen unter dem Regenschirm.
