„Ein absoluter Glücksfall für das GG“
US-Schülergruppe aus Massachusetts zwei Wochen lang am Gabrieli-Gymnasium zu Gast

25.04.2024 | Stand 25.04.2024, 16:49 Uhr

Die Schülergruppe der Berkshire Waldorf High School aus Stockbridge Massachusetts fühlt sich in Eichstätt und am Gabrieli-Gymnasium „very welcome“. Bei der Besprechung des Programmablaufs: Sandra Cacek, Edward Hamelrath und GG-Schulleiter Christof Neumayr (von links). Fotos: Buckl

Sie halten Eichstätt für eine „große“ Stadt, freuen sich, dass die Preise hier im Vergleich zu den USA so billig sind, ihre deutschen Partnerschüler „gutes Englisch sprechen“ und sich ihnen gegenüber sehr herzlich, „very welcoming“ verhalten – sie „zeigen uns alles“. Die Rede ist von den elf Schülerinnen und Schülern der Berkshire Waldorf High School in Stockbridge/Massachusetts, deren Besuch hier gerade zu Ende geht. Er war der Auftakt zum neuen Schüleraustausch des Gabrieli-Gymnasiums mit der Partnerschule in den USA.

Ihr Begleitlehrer Edward Hamelrath bekennt offen: „Ich hab mich in Eichstätt verliebt“.

Er besuchte 1998 den Sommerkurs der Katholischen Universität und freundete sich mit seinem damaligen Deutschdozenten Michael Kleinherne an, den er inzwischen schon mehrfach hier besuchte und der ihm auf Nachfrage das Gabrieli-Gymnasium als Austausch-Partnerschule empfahl.

GG-Schulleiter Christof Neumayr war von der Anfrage höchst erfreut: „Der neue Austausch ist ein absoluter Glücksfall und ein Gewinn für das GG. Er fördert und ergänzt in hervorragender Weise das Austauschprogramm der Schule“, gibt er zu Protokoll. Jeder wisse ja, wie schwer es sei, Partnerschulen im englischsprachigen Raum zu finden, gerade nach dem Brexit. Zuvor hatte das GG die Westview High School aus Portland, Oregon (bis 2014) und bis 2017 die Evergreen Highschool aus Vancouver, Washington, als Partner.

Unterricht in verschiedenen Klassen



Da die Gäste den Unterricht in verschiedenen Klassen besuchen, profitieren nicht nur die Austauschpartner von dem Projekt, sondern die ganze Schule. Neumayr nahm daher auch Hamelrath, der deutsche Vorfahren hat und drei Jahre in Dresden lebte, bei sich als Gast auf, da GG-Englischlehrerin Sandra Cacek, die die Federführung für das Besuchsprogramm innehat, selbst nicht in Eichstätt wohnt.

Zum Programm zählten Tagesausflüge nach München, Nürnberg und Ingolstadt, auch Besuche des Unterrichts der GG-Austauschpartner in den elften Klassen, der den 15 bis18 Jahre alten US-Gästen aus der 10. bis 12. Klasse viel Spaß machte. Der „teacher of chemistry“ etwa „is so cool“, meint Julian (16). Um Eichstätt herum wanderte man auf dem Panoramaweg, in Ingolstadt gab es eine geführte Tour durch das Audi-Werk.

Gastfamilien auch in anderen Orten



Die Mitglieder der Gruppe, darunter als weiterer Begleiter Zack Andringa, sind nicht nur in Eichstätt untergebracht, andere Gastfamilien fanden sich in Preith, Buxheim, Denkendorf, Biesenhard und Pfahldorf. Als interessiert hatten sich doppelt so viele GG-Schüler gemeldet, unter ihnen musste ausgewählt werden, nach Kriterien wie „Passung mit amerikanischen Austauschpartnern“, Qualität der Bewerbung im Motivationsschreiben und Steckbrief und das Verhalten in der und Engagement für die Schule, natürlich nicht zuletzt die Noten.

Austauschschülerin Beatrice (15) wohnt am Blumenberg und liebt bei der Fahrt zur Schule den Blick aus dem Autofenster, wo sie Felder und Blumen sieht – „and a little mist“, also den Eichstätter Nebel. August (16) schätzt es, dass in Eichstätt alles „so close together“, „nah beisammen“ liege, obwohl Eichstätt größer ist als Stockbridge, ein Ort mit rund 2000 Einwohnern. Auch die Waldorf High School hat weit weniger Schüler als das GG. Dort sei „alles viel teurer“ als in Eichstätt, etwa „Coke“ und „Soda“ kosteten viel mehr. Und Getränke gebe es hier in Glasflaschen, nicht in Plastik, wie sie es von zuhause gewohnt sind.

Gastschüler Aiden (18), der in Preith wohnt, liebt den Ort, an dem ihm die Blumen und die bewaldete Umgebung gefallen. Und Julian freut sich, dass „die Straßen hier so eben“ sind, zuhause gehe es holpriger zu, da gebe es „potholes“, Schlaglöcher, im Asphalt. Er liebt den Döner in Eichstätt, in München sei er „ridiculously spicey“, viel zu scharf gewürzt gewesen.

GG-Englischlehrerin Sandra Cacek freut sich jetzt schon darauf, mit ihrer GG-Gruppe den Gegenbesuch in den USA antreten zu können. Der soll in der Zeit um die Allerheiligenferien stattfinden.

EK