Tag der offenen Tür
Die Mädchenrealschule St. Anna in Riedenburg stellt sich vor

22.04.2024 | Stand 22.04.2024, 16:44 Uhr

Feuer und Flamme sind Corinna Ibler (rechts) und Maria Forstner für ihr Experiment mit dem Bunsenbrenner. Fotos: Erl

Ein Tag der offenen Tür an einer so lange bestehenden Schule wie der Mädchenrealschule St. Anna in Riedenburg ist nicht nur ein Treffpunkt für Ehemalige. Es ist vor allem ein Tag, wo sich die Schule nach außen präsentieren kann, wo der Zusammenhalt innerhalb der Schulfamilie sichtbar wird und wo traditionelle Werte und moderner Schulalltag sich in einer stimmigen Symbiose zeigen.

Rund 1000 Besucher sind gekommen

„Es ist aber auch ein Tag, den wir trotz Aprilwetter als Sommerfest feiern wollen, denn Feiern gehört auch zu einer Schule dazu. Und wir wollen den Viertklässlerinnen aus der Region die Chance geben, in unsere Schule zu schnuppern und zu sehen, was hier geboten wird“, erläutert Schulleiter Christian Fackler. Er genießt das bunte Treiben auf dem Schulgelände und in den Unterrichtsräumen am Samstagnachmittag sichtlich. Rund 1000 Besucherinnen und Besucher nutzten die Gelegenheit, den Darbietungen und Aktionen der rund 440 Schülerinnen aus allen sechs Jahrgangsstufen zuzuschauen. „Da wollten alle mitmachen, nur ganz wenige waren aus wichtigen Gründen verhindert“, erzählt Fackler stolz von der hohen Motivation der Elevinnen, ihre Schule zu präsentieren.

Dem entsprechend war der Zeitraum von 11 bis 16 Uhr mit zahlreichen Programmpunkten dicht gefüllt und die Turnhalle wurde dabei zweimal zu einem Sammelpunkt als Showroom für Tanz, Akrobatik, Musik und Theater samt großem Applaus für die Akteurinnen. Einen Sonderapplaus verdiente sich die Schülerin Maria Frahm, die akrobatisch in einer Aerial-Dance-Choreographie an einem roten Tuch zwischen Fußboden und Hallendecke geradezu grazil-schwerelos turnte. Die Turnlehrerin hatte sie gefragt, ob sie die von ihrer Mutter erlernte Kunst auch hier zeigen möchte.

Viel kreative Energie



Aber auch die zahlreichen weiteren Präsentationen zogen die Besucher an. Im Kunstraum konnte den kreativen Mädchen auf die Finger geschaut werden, wie sie die neuen Röhren für die beiden Lauschstationen am Klangweg farblich gestalteten. „Unsere Klasse hat die Muster dazu entworfen“, erläuterte die 13-jährige Anna Maria Finger von der Klasse 7c. Unter Anleitung von Kunstlehrerin Karin Dachs soll mit der Restaurierung des Klangwegs entlang des Main-Donau-Kanals noch vor Pfingsten begonnen werden.

Feuer und Flamme für ihre Präsentation waren auch Carina Ibler und Maria Forstner von der Klasse 9b. Im Chemiesaal erschufen sie mit Natron, Zitronensäure und Spülmittel über dem Bunsenbrenner verschiedenfarbige Flammen. „Da interessieren sich vor allem die kleinen Kinder dafür. Wir haben uns für den Job freiwillig gemeldet und es macht riesig Spaß“, versichern die beiden in ihren weißen Kitteln und der Schutzbrille. „Für uns Lehrer ist es ein Ansporn, die Mädels für Chemie zu begeistern. Es gibt keinen Grund, warum sie nicht weniger Talent haben sollten als die Buben“, betont ihre Lehrerin Stefanie Denkmair.

Mitmachexperiment mit rauchgefülltem Karton

Effektvoll lässt gleich nebenan Lehrer Helmut Lauerer physikalische Effekte demonstrieren. Kinder dürfen auf einen rauchgefüllten Pappkarton schlagen, damit aus einem Loch eine gezielte Schockwelle eine Kerze ausbläst.

Die Faszination digitaler Effekte fesselt die Besucher nur ein paar Räume weiter. Veronika Haag von der Klasse 8c und ihre Kameradinnen vom Wahlfach Video-AG haben ein Studio mit Greenscreen aufgebaut, wo sie beispielsweise ihren Schulleiter in Profimanier mit entsprechender Software in jeden beliebigen Hintergrund oder in ein Nachrichtenstudio projizieren können.

In historische Schulkleidung geschlüpft



Aber auch die Tradition der Schule ist nicht vergessen. Aus der Zeit der Schulgründung um 1860 sind noch Fotos vorhanden, die Absolventinnen in Schulkleidung zeigen. Diese Kleider wurden nachgeschneidert und Anna-Maria Mäutner, Marie Werner und weitere Mädchen von der Klasse 8b sind für ein Foto hineingeschlüpft. „So eine historische Schulkleidung wirkt sehr gemütlich, wäre aber gewöhnungsbedürftig und im Alltag unbequem“, ist ihre übereinstimmende Meinung.

Neben den Vorführungen hatten Schülerinnen und der Elternbeirat für die vielfältige Verköstigung der Besucher gesorgt. Viele Ehemalige fühlten sich auch nach Jahren wieder wohl. „Ich wollte einfach mal sehen, was sich verändert hat, in Erinnerungen schwelgen und die Schule der nächsten Generation nahe bringen“, sagte Christina Taylor als Absolventin des Jahrgangs 1997.

err