Reparaturcafés erfreuen sich großer Beliebtheit. Dabei steht vor allem der Gedanke der Nachhaltigkeit im Vordergrund. Wer etwas Altes und Kaputtes nicht entsorgen, sondern lieber weiter nutzen möchte, der ist bei einem dieser Angebot genau richtig. Wie berichtet, gibt es seit Kurzem auch in Karlshuld eine solche Initiative. Und der Auftakt war laut den Initiatoren ein voller Erfolg.
Elf Reparaturanfragen verzeichnete man am Eröffnungstag. Dabei reichte die Bandbreite der zu reparierenden Gegenstände von Klassikern wie Radio, Kaffeemaschinen, Wasserkocher, Nähmaschinen und Staubsauger bis hin zu einer X-Box und einem Fahrrad. Der erste „Reparaturgast“ war begeistert von den ehrenamtlichen Reparateuren, als die verloren gegangenen Sender am Radio wiedereingestellt waren.
Bianca Glöckl, Gemeinderätin und Karlshulder Nachbarschaftshilfereferentin, konnte zahlreiche Gäste aus Politik, Kirche und Gesellschaft begrüßen. Vor gut einem halben Jahr sei Manfred Wittmann an sie herangetreten. Eine gute Idee braucht Mitmacherinnen und Mitmacher, Raum und Geld.
Glöckl bedankte sich bei den engagierten Ehrenamtlichen, allen Spendern und Unterstützern. „Die Geldspenden wurden in die Sicherheitsausstattung investiert und haben den Start deutlich erleichtert“, so die Initiatoren.
Mit dem katholischen Pfarr- und Jugendheim war der Raum gefunden. Die seit neun Jahren bewährte Zusammenarbeit mit der Pfarrei im Strickcafé werde mit dem Reparaturcafé ausgebaut. „Mit dem Caritasverband Neuburg-Schrobenhausen, dem Projektträger der Nachbarschaftshilfe ,Wir füreinander’, haben wir einen starken Partner an unserer Seite, fachliche Unterstützung und Versicherungsschutz“, meinte Glöckl weiter.
Manfred Wittmann, Ideengeber und Organisator, nahm gleich beim Eingang Aufträge entgegen. Schnell sind Martin Messer und Wolfgang Brüderle, die Experten an der Elektrostrecke, umgeben von Gästen mit ihren mitgebrachten defekten Kleingegenständen. Mit Stirnlampe ausgestattet, wird die Kaffeemaschine repariert.
Andreas Fuchs, diesmal noch nicht dabei, bietet Unterstützung bei Holzarbeiten. Gabriele Gehlert war mit ihrer Nähmaschine vor Ort. Ulli Bauermann, für Fahrräder zuständig, hatte seinen „Arbeitsplatz“ im Freien aufgebaut. Gertud Benesch und Gabi Lautner kümmerten sich um die Bewirtung.
Das Karlshulder Reparaturcafé findet, wie berichtet, einmal im Monat parallel zum Strickcafé statt. „Mit dem Reparaturcafé setzen wir ein Zeichen gegen die Wegwerfgesellschaft“, so Johanna Knöferl, Sozialpädagogin beim Caritasverband. „Jedes Gerät, das wir reparieren und nicht wegwerfen, spart Ressourcen und schont den Geldbeutel.“
• Nächste Termine: 11. Mai, 8. Juni, 6. Juli, 3. August, 14. September, 12. Oktober und 9. November.
