Austausch
Ein festes Band der Freundschaft: Schüler aus dem Partnerort Burgeis zu Gast in Beilngries

19.04.2024 | Stand 19.04.2024, 17:00 Uhr

Burgeis und Beilngries in Freundschaft vereint: Die Schülerinnen und Schüler gruppierten sich zu einem gemeinsamen Erinnerungsfoto. Fotos: F. Rieger

Es ist ein ebenso schönes wie passendes Bild: Das Samenkorn, aus dem eine kräftige Pflanze wird. Genau dieses Bildnis ist am Donnerstagabend bei den Ansprachen verwendet worden, als im Beilngrieser Haus des Gastes ein Festabend für die Austauschschüler aus Burgeis und ihre neuen Freunde des hiesigen Gymnasiums stattfand.

Ausgebracht hat das „Samenkorn“ vor etlichen Jahrzehnten Hermann Brand, wie der Beilngrieser Bürgermeister Helmut Schloderer (BL/FW) in Erinnerung rief. Brand verlor sein Herz an Burgeis in Südtirol – und seine Heimatstadt Beilngries gewann im Laufe der Jahre einen Partnerort, ja vielmehr noch einen Freund.

Schüleraustausch ins Leben gerufen



Im vergangenen Jahr nun konnte diese Beziehung auch auf Schulebene ausgeweitet werden. Das Gymnasium Beilngries hat einen Austausch mit gegenseitigen Besuchen mit dem Sozialwissenschaftlichen Gymnasiums des OSZ Mals und der Fachschule für Land- und Forstwirtschaft Fürstenburg aufgebaut. Es war Hermann Brand noch vergönnt, den ersten Burgeiser Schüler-Besuch in diesem Rahmen vor einem Jahr mitzuerleben. Heuer im Januar ist der beliebte Beilngries gestorben – doch sein Vermächtnis, die Freundschaft zwischen Beilngries und Burgeis, lebt weiter.

Und zwar lebendiger denn je, wie die zurückliegende Woche zeigen sollte. Knapp 25 Schülerinnen und Schüler aus Burgeis verbrachten ebenso interessante wie schöne Tage in Beilngries und der weiteren Region, wie beim Festabend deutlich zu vernehmen war.

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Das Programm hatte die ganze Woche über viel zu bieten. Eine Besichtigung des Audi-Werkes in Ingolstadt gehörte ebenso dazu wie eine Stadtführung in Nürnberg, ein Besuch der Brauerei Schattenhofer sowie eine Stadtführung in Beilngries, ein Ausflug zur Befreiungshalle, eine Schifffahrt nach Kloster Weltenburg – und noch einiges mehr. Je nach ihrem schulischen Schwerpunkt teilten sich die Gäste außerdem an einem Vormittag auf, um entweder die ökologische Landwirtschaft des Klosters Plankstetten am Staudenhof oder die Regens-Wagner-Einrichtung in Holnstein zu besichtigen.

Freude am bayerischen Tanz



Ein weiterer Höhepunkt war für die Jugendlichen, dass sie mit dem Beilngrieser Trachtenverein D’Hirschbergler Stamm traditionelle Tänze einstudieren durften. Diese wurden dann am Donnerstag beim Festabend im Haus des Gastes gekonnt und gut gelaunt aufgeführt.

Betreut wurde der Austausch auf Seiten des Beilngrieser Gymnasiums von Georg Denicolo, Christoph Ströbel, Franziska Klotz, und Roland Heimisch, auf Burgeiser Seite von Schulleiter Werner Oberthaler, Thomas Mitterhofer, Ulrich Moriggl und Ruth Kofler. Nicht fehlen durften bei der Feier am Donnerstagabend freilich einige kurze Ansprachen. Dabei wurde allen, die in irgendeiner Form zu diesem abermals gelungenen Austausch beigetragen haben, gedankt – nicht zuletzt den Eltern der gastgebenden Schüler, außerdem Eduard Liebscher und der Willibald-Schmidt-Stiftung sowie Matthias Brand, der an das Wirken seines Vaters angeknüpft und die Leberkäse-Verpflegung für den Festabend spendiert hatte.

„Richtig lebhafter Austausch“



Gymnasiums-Direktorin Sabine Nolte-Hartmann dankte allen beteiligten Lehrkräften auf beiden Seiten für das große Engagement. Eduard Liebscher lobte den „richtig lebhaften Austausch zwischen Beilngries und Südtirol“. Und Bürgermeister Schloderer „beglückwünschte“ alle teilnehmenden Schülerinnen und Schüler, dass sie sich zu dieser für sie sicher bereichernden Teilnahme an dem Austausch entschieden hatten. Außerdem wählte er besagten „Samenkorn“-Vergleich, den der Südtiroler Schulleiter Oberthaler gerne aufgriff – mit dem Hinweis, dass es Überlegungen gebe, den Austausch noch auszuweiten.

Welche Kraft ein solches Samenkorn entfalten kann, brachte Denicolo besonders anschaulich zum Ausdruck: Er habe jüngst erfahren, dass von der Gruppe des Vorjahres nun in diesen Sommerferien erneut Beilngrieser Gymnasiasten nach Burgeis fahren werden. Privat, um dort ihre neu gewonnenen Freunde zu besuchen.

rgf