In Topspielen noch sieglos
Bayernligist VfB Eichstätt will gegen Hof endlich einen direkten Konkurrenten schlagen

19.04.2024 | Stand 19.04.2024, 5:30 Uhr

Lucas Schraufstetter (links) erzielte schon achtmal das erlösende 1:0 für seinen VfB. Gegen die DJK Gebenbach, den Würzburger FV und die DJK Ammerthal reichte sein Tor sogar zum Sieg. Foto: Traub

Die SpVgg Bayern Hof, Gegner des VfB Eichstätt an diesem Samstag (14 Uhr), hat sich in dieser Saison aus Sicht der Domstädter schon einmal als Spielverderber erwiesen. Die Oberfranken beendeten im Hinspiel nämlich die damals zehn Spiele andauernde Ungeschlagen-Serie mit einem 1:0-Heimsieg. Nun könnten sie dem VfB im Spitzenspiel des 33. Spieltages der Bayernliga Nord erneut einen Dämpfer im Rennen um die Meisterschaft verpassen.

Im bisherigen Saisonverlauf konnte der VfB gegen eine Mannschaft aus den Top 6 noch keinen Sieg einfahren. Der direkte Vergleich spricht also für die SpVgg Hankofen-Hailing (2:2, 1:3), den SC Eltersdorf (0:0, 1:2), den FC Ingolstadt 04 II (2:5, 0:3), die SpVgg Bayern Hof (0:1) und den ASV Cham (1:4, 0:0). „Für mich ist das natürlich ein Thema, das mich beschäftigt. Und es wäre schon schön, wenn wir jetzt ein Spitzenspiel endlich mal auf unsere Seite ziehen würden. Aber primär geht es einfach nur darum, die gute Leistung aus der Vorwoche zu bestätigen“, sagt VfB-Trainer Dominic Rühl – und baut im Saisonendspurt vor allem auf die Dienste sowie die Torgefährlichkeit des wiedergenesenen Lucas Schraufstetter.

Torgefährlicher Mittelfeldspieler

Der 29-Jährige traf in dieser Saison schon zwölfmal ins Schwarze. Damit führt der Raitenbucher (Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen) die interne Torjägerliste der Eichstätter an und liegt im Gesamtranking der Bayernliga Nord auf Platz sechs. Noch wertvoller aber ist die Tatsache, dass Schraufstetter in acht Spielen das wichtige 1:0 erzielt hat – gegen die DJK Gebenbach, die DJK Ammerthal und den Würzburger FV reichte sein Treffer sogar zum Sieg. „Bei Lucas sind es nicht nur die Tore, sondern alleine schon seine Präsenz auf dem Platz. Da merkt man, dass er ein Fixpunkt und absoluter Leader im Team ist“, sagt Rühl über seine kampfstarke Nummer sieben und fügt an: „Mit ihm auf dem Feld agieren wir sowohl offensiv als auch defensiv ganz anders.“

Umso schmerzvoller war es für den Coach, dass sich seine personifizierte „Lebensversicherung“ beim Nachholspiel in Kornburg Mitte März am Sprunggelenk verletzt hatte und in der Folge fünf Spiele am Stück verpasste. Das mag wohl auch einer der vielschichtigen Gründe gewesen sein, wieso der VfB Eichstätt in diesem Zeitraum drei Niederlagen kassierte und nur gegen das Schlusslicht 1. SC Feucht (4:0) gewann sowie gegen den TSV Neudrossenfeld (1:1) unentschieden spielte.

Mit Schraufstetter greift der VfB Eichstätt wieder oben an

In der Vorwoche, Schraufstetter stand erstmals wieder auf dem Platz und natürlich gleich in der Startformation, kehrte der Erfolg zurück. Denn, wie sollte es anders sein: Der Torjäger brachte seine Farben mit dem 1:0-Führungstreffer einmal mehr auf die Siegerstraße. Am Ende stand ein überzeugender 4:1-Erfolg beim SV Fortuna Regensburg. „Die Kopfballstärke bei Standards macht ihn besonders torgefährlich. Außerdem versuchen wir, uns die Positionen so zu erarbeiten, damit Lucas möglichst oft in der Box auftauchen kann und zum Abschluss kommt“, versucht Übungsleiter Rühl die neu entdeckte Torgefährlichkeit des eigentlich mit Defensivaufgaben beschäftigten Mittelfeldspielers zu erklären.

Gegen Bayern Hof fallen Marcel Jasmann (krank) sowie höchstwahrscheinlich der noch immer verletzte Elias Herger aus. Hinter Verteidiger Johannes Mayer steht aufgrund von Oberschenkelproblemen ein Fragezeichen.

Weil die SpVgg Bayern Hof im laufenden Wettbewerb immer weniger Spiele als die Konkurrenten ausgetragen hatte, lief sie lange Zeit ein wenig unter dem Radar. Auch jetzt noch, als Tabellenfünfter mit elf Punkten Rückstand auf die Tabellenspitze. Ein Schein, der trügt: Denn der Abstand könnte auf fünf Zähler verkürzt werden. „Und dann spielt Hof am drittletzten Spieltag auch noch gegen Hankofen-Hailing“, weiß Rühl. Und das ambitionierte Ziel der SpVgg sieht man auch daran, dass sie wie der VfB die Lizenz für die Regionalliga Bayern beantragt haben.

EK